Rezension

Über Rache und Gerechtigkeit

Waidwund - Max Stadler

Waidwund
von Max Stadler

Bewertet mit 4 Sternen

 >>Waidwund<< von Max Stadler

Ein bayerischer Krimi der hauptsächlich in der Oberpfalz spielt, mit kleinen Abstechern nach Afrika und Frankreich. Ein Jäger wird grausam gefoltert und die Leiche wird dann auf seinem Grundstück abgelegt, wo sie dann der älteste Sohn findet. Kurz darauf verschwindet dann auch noch der jüngere Sohn des toten auf einer Safari in Afrika spurlos. Die Familie Nübler ist nicht unbedingt beliebt im Heimatdorf nahe der tschechischen Grenze und als Täter würden viele in Frage kommen. Die Familie war aber aufgrund ihres Besitzes sehr einflussreich und hat kein Fettnäpfchen ausgelassen um sich bei den Nachbarn unbeliebt zu machen. Die Familie hat sogar Drohbriefe bekommen, aber reicht das aus um jemanden umzubringen ?

Schnell erfährt der Leser, wer hinter den Taten steckt. Nur die Motivation und die Identität bleiben lange verborgen. Ich muss zugeben das mir öfters der Zusammenhang gefehlt hat, da der Krimi in drei verschiedenen Handlungssträngen erzählt wird. Zum einen von Peter Leitner, der in diesem Fall ermittelt und versucht die eingeschworene Dorfgemeinschaft zum reden zu bringen und der durch seine derben Sprüche und Handlungen etwas aus der Rolle fällt. Im nächsten Handlungsstrang geht es um eine Gruppe Jugendliche, die kurz vor ihrem Schulabschluss sind und noch nicht ganz Wissen was sie danach eigentlich wollen und natürlich der älteren Generation rebellisch gegenüber stehen. Der dritte Handlungstrang gibt dann Einblicke in die Sicht des Mörders und die Verbindung von Afrika und Bayern.

Ich finde es geht hier weniger um den Mord, sondern mehr um die verschiedenen und eingefahrenen Lebensweisen der ländlichen Gebiete. Der Mörder überrascht durch seine Skrupellosigkeit und man möchte eigentlich Wissen wie er so Gefühlskalt werden konnte. Manches findet man eher zwischen den Zeilen, manches findet man gar nicht und der Spannungsbogen ist meistens nicht wirklich hoch. Der Handlungsstrang über die Jugendlichen war zwar manchmal  ganz lustig, hat aber meiner Meinung nach zu unnötigen Längen geführt. Max Stadler konnte mit einem tollen Schreibstil überzeugen und brachte mich manchmal zum schmunzeln.