Rezension

Hintergründig und spannend

Waidwund - Max Stadler

Waidwund
von Max Stadler

 

Ein echter „Page-Turner“, dieser Debütkrimi von Max Stadler!

Das ruhige und eintönige Leben in einem kleinen bayrischen Dorf nahe der tschechischen Grenze wird jäh gestört, als die schrecklich zugerichtete Leiche des reichen alten Bauern und Großgrundbesitzers Hans Nübler gefunden wird  -  ausgerechnet von seinem eigenen Sohn. Kommissar Peter Leitner macht sich eher widerwillig an die Ermittlungen. Ein Mordmotiv haben viele Dorfbewohner, der Tote und seine Familie sind alles andere als beliebt im Ort.

 

In lockerem, teils schwarz-humorigem Stil schildert Stadler die Ermittlungen des Kommissars und seines Assistenten Scholtyssek, beschränkt sich aber nicht nur auf den Aspekt der Polizeiarbeit, sondern streift ebenfalls aktuelle Themen, wie etwa die Problematik von alternativen Energien und Ausbeutung der Umwelt. Sinnbildlich dafür steht ein Elch, der über die Grenze in den bayrischen Wald gewechselt ist und zum begehrten Jagdobjekt wird.

Entsprechend engagiert plant eine kleine Gruppe von Abiturienten eine spektakuläre Umweltaktion, die sich gegen die Nüblers und ihre wirtschaftlichen Pläne richtet, und gerät in Verdacht. Während die bayrische Polizei noch nach dem Mörder fahndet, nimmt das Unheil seinen weiteren Verlauf im weit entfernten Afrika: der älteste Sohn der Nüblers verschwindet spurlos auf einer Safari…

 

Sehr spannend lässt der Autor das Geschehen auf drei Handlungsebenen spielen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Bis die einzelnen Fäden schließlich aufeinander

treffen, gibt es immer wieder überraschende Wendungen: Es bleibt packend bis zum Schluss.

Ein Plus an diesem Krimi ist die Vielschichtigkeit der Thematik und nicht zuletzt der Reiz, der von Stadlers (gegensätzlichen) Landschaftsbeschreibungen Afrikas und Bayerns ausgeht.

Dieser erste Roman des jungen Autors ist wirklich lesenswert!