Rezension

Bewegend. Nachhallend. Atmosphärisch.

Das Geheimnis von Granada -

Das Geheimnis von Granada
von Emma Wagner

Leseerlebnis :
"Das Geheimnis von Granada" ist nunmehr das dritte Buch, das ich von der Autorin Emma Wagner lese. Erzählt wird im Wechsel aus unterschiedlichen Perspektiven, die sich auch in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen ansiedeln - 1974 und heute. Einmal wird abwechselnd aus den Perspektiven der Protagonisten Diego und Mina in der Er- bzw. Sie- Form zu Zeiten des Franco-Regimes erzählt und zum andern aus der heutigen Perspektive der Hauptfigur Marisol in der Ich-Form. Der Wechsel der Erzählformen, der mich sonst eher stört, gelingt hier durch die zeitliche Trennung und die zunächst sehr losgelösten Geschichten sehr gut.
Im Handlungsverlauf erfährt man natürlich, wie alles zusammen hängt.
Alle Figuren werden sehr gut gezeichnet und erhalten eine beeindruckende Tiefe.
Vor allem die gezeichneten Landschaften Andalusiens haben mich sehr fasziniert. Die Autorin schreibt sehr feinfühlig und flüssig, aber auch durchaus fesselnd. Ihre Landschaftsbeschreibungen sind phänomenal atmosphärisch und werden zu wunderschönen Gemälden in Zeilenform.
Der Plottwist hat mich allerdings doch sehr an das Buch "Zeit der Pfirsichblüte" erinnert, wahrscheinlich weil die Grundthematik dieselbe ist.
Nichtsdestoweniger hat mir diese Story sehr gut gefallen und ich habe die Lesezeit überaus genossen.
Fazit:
Eine traumhaft schöne und gleichzeitig intensive Familiengeschichte, die berührt, bewegt und nachhallt. Absolute Leseempfehlung meinerseits.