Rezension

Bezaubernder Katzenkrimi mit ernsten Tönen

Frühstück mit Elvis -

Frühstück mit Elvis
von S. Sagenroth

Bewertet mit 5 Sternen

Kater Elvis führt schon seit Jahren ein unbeschwertes Leben bei seinem Frauchen Klärchen. Jeden Tag genießen sie ihre gemeinsame Zeit beim Frühstück, bei Musik oder einem Kriminalfilm. Doch eines Tages ist Klärchen verschwunden und Elvis wird in ein Tierheim gebracht. Er befürchtet das Schlimmste, schließlich war seine Dosenöffnerin nicht mehr die Jüngste - und so macht er sich auf die Suche nach ihr. Am Koblenzer Schloss begegnet er Katzendame Chloe, findet an ihrer Seite neue Freunde und stolpert in einen ungelösten Mordfall.

„Frühstück mit Elvis“ ist S. Sagenroths erster Ausflug in das Krimigenre. Bisher veröffentlichte sie eine vierbändige Jugendbuchreihe („A.S. Tory“), den Erwachsenenroman „Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück“ und ein Rezeptebuch, das alle ihre Buchreisen umfasst. Die Handlung wird aus der Sicht von Elvis erzählt, wobei die Autorin eine gute Lösung gefunden hat, einen ermittelnden Kater plausibel zu machen. Zwischen seine Kapitel sind immer wieder solche anderer, menschlicher Charaktere eingeschoben, um auch Dinge erzählen zu können, die Elvis nicht wissen kann.

Bei seinen Streifzügen durch Koblenz erfährt der Kater von einem Mordfall, der sich vor einigen Jahren in der Nachbarschaft ereignet hat und lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen: Da ist Bruno, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, Rentner Josef, der von dem damaligen Mordopfer gepflegt wurde. Diniz und ihre Familie sind gerade aus Istanbul nach Deutschland gezogen und vor allem Tochter Aylin fällt das Einleben schwer. Und dann ist da noch Mark, ein Mitschüler von Aylins Bruder Kerem, in dem schon seit einer Weile ein schwelender Hass heranwächst.

„Frühstück mit Elvis“ ist ein bezaubernder Katzenkrimi, eine Hommage an Koblenz und seine Gassen, aber auch ein Plädoyer für ein akzeptierendes, unterstützendes Miteinander. Themen wie Rassismus, die Einsamkeit älterer Menschen, Heimat und die Bedeutung von Familie werden geschickt in die Handlung eingewoben und wirken nie aufgesetzt oder gewollt. Ich wünsche mir, dass Kater Elvis nicht zum letzten Mal mit seinen Freunden ermittelt hat.