Rezension

Bleibe stark und lese nicht in Endlosschleife

Royal Blue - Casey McQuiston

Royal Blue
von Casey McQuiston

Bewertet mit 5 Sternen

Da ist er, der Roman, bei dem ich mir sie ganz ernsthaft wünsche: die Gabe, eine Geschichte immer wieder wie eine neue lesen zu können. Nur möchte ich mich nicht von den allerersten Erinnerungen trennen, auch wenn die Erinnerungen von jedem der dreieinhalb Rereads ("Jetzt ist aber genug ...") besonders sind. Royal Blue lässt sich für mich auch ohne diese Gabe immer neu entdecken, weil ich wieder eingelullt werde. Im E-Book ist zu wahrscheinlich jede Seite mit einem Lesezeichen versehen ...
Im Hinterkopf hatte ich nach der ersten Lektüre schon, dass die Liebesgeschichte alleine wegen des speziellen Schreibstils nicht bei allen Anklang finden wird. Mich verzaubert der Schreibstil wie alles weitere, das Royal Blue ausmacht. Wohler könnte ich mich mit einem Roman nicht fühlen (bei einem anderen Paar als Alex und Henry hätte der Schreibstil meiner Überzeugung nach auch nicht denselben Zauber).
So liebevoll verfasst - doch, sicher, das kann ich von anderen Geschichten ebenfalls sagen und dennoch fallen mir keine ein, bei denen ich mich an ebenso viele faszinierende, mitten ins Leben des Protagonisten Alex entführende Details direkt auf der ersten Seite erinnere. Das trifft auch auf jeden anderen Charakter zu, der mir in Royal Blue begegnet ist: so ... naja, echt kamen mir weder davor noch danach welche vor.
Eine Lieblingskomponente von mir ist die Politik generell, aber insbesondere Alex' politisches Wirken und dass er nicht auf die Idee kommt, sich von den Gegnern sowie den Selbstzweifeln in die Knie zwingen zu lassen. Dabei helfen ihm viele authentische Rituale wie ein bestimmter Schlüssel. Als Leserin habe ich ihn einfach lieb.
Gerade habe ich verrückte Ideen wie Royal Blue auch mal auf dem Kopf oder spiegelverkehrt zu lesen oder ... und schließe mit diesem letzten Lob meine Rezension ab.