Rezension

Bonnie & Clyde

Infinity Plus One -

Infinity Plus One
von Amy Harmon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wilder Roadtrip der Gefühle

„Infinity Plus One“ von Amy Harmon ist eine gefühlvolle Lovestory über zwei Hälften, die sich verloren haben.

Die 21-jährige Bonnie Rae Shelby lebt einen vermeintlichen Traum. Sie ist eine mega-erfolgreiche Pop- und Countrysängerin, hat mehr Geld als sie ausgeben kann und Millionen von Fans auf der ganzen Welt. Und doch steht sie mit Tränen in den Augen auf dem Rand einer Brücke und ist kurz davor, in den Tod zu springen. Finn Clyde ist auf dem Weg aus der Stadt, als er die einsame Gestalt auf der Brücke sieht. Er hält an und verhindert Bonnies Sprung und damit setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr beider Leben für immer verändern wird.

 

Bonnie und Clyde klingt wie ein Klischee, aber das ist es nicht. Das Thema des durch Lande ziehenden Verbrecherpärchens begleitet die gesamte Handlung und hat immer wieder deutliche Parallelen zur Geschichte in der Gegenwart.

Bonnie ist impulsiv, gefühlsbetont und direkt. Damit ist sie so ziemlich das komplette Gegenteil vom zurückhaltenden und introvertierten Finn, für den einzig und allein die Mathematik einen Sinn ergibt. Und dann sind da die unterschiedlichen Welten, aus denen die beiden kommen, obwohl auch Bonnie ursprünglich aus ganz armen Verhältnissen stammt. Trotzdem starten Bonnie und Clyde, ganz wie ihre Namensvetter, einen abenteuerlichen Roadtrip durch das halbe Land, der sie immer wieder an ihre Grenzen führt und für einen riesigen Pressewirbel sorgt.

Die Autorin fängt die Emotionen ihrer Hauptfiguren sehr gekonnt ein und erzählt auch glaubwürdig und nachvollziehbar, wie sich beide annähern. Bonnie hat mich manchmal mit ihrer fast schon rücksichtslosen Art in den Wahnsinn getrieben und ich konnte mit Finn mitfühlen. Gleichzeitig kann ich aber auch Bonnies Schmerz nachempfinden, der sich nach langen Monaten der Unterdrückung endlich einen Ausweg sucht. Total berührend und gelungen finde ich die vielen eingebauten Brücken zur Mathematik, die Finns Charakter ausmachen. Gerade das Infinity-Thema wird hervorragend immer wieder aufgegriffen und mit ihrer einzigartigen Lovestory verbunden.

Ich habe bis zum Ende mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie nicht alle Details mit den legendären Bonnie und Clyde gemeinsam haben.

 

Mein Fazit:

Ich kann nur eine klare Leseempfehlung geben!