Rezension

Bremen und Köln als wundervolle historische Schauplätze

Die Duftnäherin - Caren Benedikt

Die Duftnäherin
von Caren Benedikt

Anna ist erst sechs Jahre als ihre Mutter verstirbt. Das junge Mädchen weiß nicht was genau geschehen ist, nur dass die Eltern sich gestritten haben und der Vater alleine zurückgekehrt ist. Fortan hat Anna unter ihrem Vater noch mehr zu leiden als bereits zuvor.

10 Jahre später, im Jahr 1349, nutzt Anna als junge Frau die Gelegenheit ihrem Vater und den schrecklichen Lebensumständen zu entkommen. Mit den Münzen, die sie über die Jahre gespart hat, macht sie sich auf in ein neues Leben. Sie lässt die kleine Stadt Lünen hinter sich, ihr Ziel ist die Handelsstadt Bremen. Auf ihrem langen beschwerlichen Weg dorthin lernt sie den jungen Gawin kennen, der sie von da an begleitet. Freundliche und unfreundliche Menschen kreuzen den Weg der jungen Menschen.

Derweil macht sich Annas Vater Helme auf um nach seiner Tochter zu suchen. Sie darf ihm nicht entkommen, denn Anna umgibt ein Geheimnis, welches ihm die Existenz sichert. Helme jedoch folgt einer falschen Spur und gelangt so nach Köln.

Während es Anna und Gawin gelingt sich in Bremen einen neuen Lebensmittelpunkt aufzubauen und sie dort ihren Lebensunterhalt durch ihrer Hände Fleiß sicherstellen können, macht Helme Köln unsicher. Es gelingt ihm sich als Handelsmann auszugeben und in Ratskreisen mitzumischen. Erst viel zu spät fällt den rechtschaffenen Ratsherren auf, welcher Betrüger sich da unter sie gemischt hat.

Die Autorin Caren Benedikt hat mit den Städten Bremen und Köln zwei wundervolle Schauplätze gewählt. In die Romanhandlung fließt sehr deutlich der Unterschied dieser Städte und der in Ihnen lebenden Menschen ein. Die Mentalität der Menschen im Westen und Norden des Landes ist eben recht unterschiedlich. Das war bereits früher so und daran hat sich auch bis heute nichts geändert.

In die Geschichte werden verschiedene historische Themen wie der Ausbruch der Pest und die Judenschlacht in Köln eingebunden. Diese Themen liefern eine geeignete Grundlage für eine spannende Handlung rund um die Protagonistin Anna und ihr Handwerk.

Während zunächst die Handlung immer wieder zwischen den beiden Schauplätzen wechselt, wird schon bald klar, dass die Guten und Bösen in dieser Geschichte irgendwann zwangsläufig aufeinander treffen müssen. So nähert sich der Leser langsam einem wirklich spannenden Ende und er darf sicher sein: Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur lesenswert und vor allen Dingen emotionsgeladen.

Copyright © 2012 by Iris Gasper