Rezension

Brilliante Fantasy, eher ein Märchen mit Motiven aus der japanischen Mythologie

Der Dachs, der Wind und das Webermädchen - Jay Kay

Der Dachs, der Wind und das Webermädchen
von Jay Kay

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Dachs, der Wind und das Webermädchen" habe ich im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks.de gewonnen und mich sehr darauf gefreut es zu lesen. Kurz zuvor hatte ich  "Im Schatten des Fuchses" von Julie Kagawa gelesen, fühlte mich in meine Jugend zurückversetzt, in der nachmittags immer Anime-Serien im Fernsehen kamen und war dementsprechend auch gespannt, worum es in diesem Buch geht.

Zum einen haben wir da einen garstigen Yokai-Dachs (Yokai = Tier mit magischen Fähigkeiten), den die Menschen zuwider sind und der über Leichen und Untote geht, um nicht mehr von ihnen gestört oder belästigt zu werden (mal ganz ehrlich, der Misanthrop in mir kann den Dachs ein wenig verstehen). Seine Kontrahentin ist ein liebenswertes Webermädchen, das wegen dem Dachs viel Kummer hat, bis sie ihm schließlich Paroli bietet. Dazwischen passiert noch sehr viel mehr, aber es wird nicht gespoilert. Ihr solltet die Geschichte aber lesen und euch selbst ein Bild machen, es lohnt sich.
Mal davon abgesehen dass die Japaner sich gerne der Tierwelt bedienen, wie bereits Äsop und später Lessing, Jean de La Fontaine, Hans Sachs und Christian Fürchtegott Gellert, im menschliche Eigenschaften in einen Pelz zu kleiden, sollte von meiner Seite noch angemerkt sein, dass Tiere im Gegensatz zu Menschen nichts Böses, Verschlagenes und Intrigantes an sich haben, und habgierig sind sie höchstens beim Futter.

Die zweite Geschichte im Buch, besser gesagt das Gedicht, finde ich sehr gut. Es gibt nicht viele Dichter, die mit Gedichten eine ganze Geschichte erzählen können, Jay Kay kann sich aber beruhigt dazu zählen. Es ist mystisch, ein wenig düster und unheimlich und sehr, sehr spannend.