Rezension

Britta Sabbag entführt den Leser auf einen musikalischen Roadtrip mit dem typischen Sabbaghumor.

Stolperherz - Britta Sabbag

Stolperherz
von Britta Sabbag

Meine Meinung

Britta Sabbag kennen bestimmt schon viele. Die pinken Bücher und Stoffpinguine zu “Pinguinwetter” waren 2012 einige Wochen in den Schaufenstern der Buchhandlungen zu bewundern. Letztes Jahr kam dann die blaue Fortsetzung “Pandablues” in die Läden, welche erneut einen Angriff auf unsere Lachmuskeln startete. Jetzt hat die Autorin ihr erstes Jugendbuch pünktlich zum Valentinstag rausgebracht.
Ich muss gestehen, dass ich etwas skeptisch war, ob mir die Geschichte gefallen. Ich bin kein großer Musikfan, genauso wenig sprechen mich solche Roadtrips an, wobei ich noch von keinem gehört habe, der durch Deutschland ging. Würde ich die Autorin nicht kennen, dann hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen – so viel kann ein Name ausmachen.
Und was soll ich sagen? Es war toll! Mit reinen Jugendliebesgeschichten kann ich mittlerweile auch nichts mehr anfangen, aber diese war so schön verpackt, dass sie mich begeistern konnte.
Sanny ist sehr zurückhaltend und ängstlich. Durch ihre Herzprobleme hat sie sich sehr von den Menschen abgeschottet und hat auch keine Freunde. Dazu kommt noch, dass sie eine Übermutter hat. Wenn es nach ihr geht darf sie nur ganz spezielle Lebensmittel zu sich nehmen, sie darf dieses nicht und jenes nicht. Wie soll man denn dann auch selbstbewusster werden und mehr aus sich rauskommen? Die Entwicklung, die Sanny in dem Buch durchmacht war sehr schön zu lesen. Man merkt wie sie sich langsam verändert, in ganz kleinen Schritten, wodurch es glaubhaft bleibt.
Der Schreibstil ist zwar ein ganz anderer als in den Erwachsenenromanen (was ja auch richtig ist), aber es kommt der Sabbaghumor raus, welchen ich sehr mag. Das Buch ist flüssig geschrieben, ohne diesen seltsamen Jugendjargon, den anscheinend immer mehr Autoren verwenden (leider), und immer wieder sind dazwischen diese spitzen Bemerkungen von Sanny – wunderbar sarkastisch.
Was mir auch gut gefallen hat, ist dass einige Bücher von bekannten Autoren eingebaut wurden. Sanny liest sehr gerne und kann sich mit einem Bandmitglied über Bücher unterhalten, wo dann so Namen wie Oscar Wilde oder John Green fallen. Für solche Buchliebhaber wie mich, ist das immer sehr schön.
Obwohl der Roman recht kurz ist, erleben die Charaktere sehr viel und gerade Sanny macht eine erstaunliche Entwicklung durch. Als ich das Buch beendet hatte, konnte ich kaum glauben, dass es wirklich nur knappe 200 Seiten hat, denn es konnte mich komplett aus dem Alltag rausreisen und hat mich mit auf die Reise genommen.

Fazit

Roadtrip durch Deutschland? Passt nicht? Passt doch! Britta Sabbag entführt den Leser auf einen musikalischen Roadtrip mit dem typischen Sabbaghumor.