Rezension

Eine tolle Geschichte und ein schönes Hörbuch!

Stolperherz - Britta Sabbag

Stolperherz
von Britta Sabbag

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Sanny ist das Mädchen, dass immer als letzte in die Sportmannschaften gewählt wird, das keine Freunde hat außer Flocke und das heimlich in den schönsten Bassisten der Welt verliebt ist - in Greg. Und Sanny ist das Mädchen mit dem Stolperherz, mit der überfürsorglichen Mutter und den tausend Verboten. Doch als Sanny von Greg zu einer Probe und dann zu einer Bandtour eingeladen wird, wird die Rebellin in ihr wach. Sie tischt ihrer Mutter eine große Lüge auf und startet in eine Reise ins aufregende unbekannte Leben. Doch schnell erkennt sie, dass es nicht nur daran liegt, dabei zu sein. Sie muss sich einen Platz im Team erkämpfen, und das ist gar nicht so einfach.

Meine Meinung:
Dieses Hörbuch hat wirklich Spaß gemacht. Zum einen ist die Stimme der Sprecherin wirklich angenehm und ich lauschte ihr gern .... außer, wenn sie englische Zitate vorlas, dann klang sie in meinen Ohren eher gehetzt und runter rasselnd. Glücklicherweise waren das nur kurze Momente. Ansonsten kann sie einen mit unterschiedlichen Stimmnuancen in ihren Bann ziehen und man schweift nicht mit den Gedanken ab.

Die Geschichte selbst ist wirklich schön. Sie ist recht schlicht, was aber zum Alter der Lesezielgruppe sehr gut passt. Das sollte man bedenken, wenn man es hört, dann kann man sich bestimmt - wie ich - absolut davon begeistern lassen.

Sanny ist eine sehr liebenswerte Protagonistin, die durch ihre positive und lebensbejahende Art gar nicht erst Mitleid mit ihrer Krankheit aufkommen lässt. Denn das ist auch das, was Sanny nicht möchte: Mitleid. Sie ist eher genervt und möchte dazugehören, nicht immer die Außenseiterin sein, mit der man nichts anfangen kann. Und ich konnte sie teilweise wirklich sehr gut verstehen. Natürlich ist das Verhalten ihrer Mutter verständlich, doch mich hätte es mit fünfzehn sicherlich genau so genervt wie es Sanny nervt. Sehr lustig fand ich, als sie zunächst ihren äußerlichen Wandel hinlegt .. ich konnte förmlich sehen, wie ihrer Mutter die Gesichtszüge entgleisten, das Kopfkino war sehr leicht einzuschalten.

Sehr individuell und unterhaltsam fand ich die Jungs und Mädels, die mit auf der Tour waren. Hier gibt es nette und weniger nette Gestalten, was sich im Laufe der Geschichte jedoch hier und da von selbst erklärt. Und manches wandelt sich auch. Man merkt förmlich, wie nicht nur Sanny auf dieser Reise reift und sich verändert.

Wen ich nicht so toll fand war Flocke, Sannys besten Freund. Sicherlich ein herzensguter und liebenswerter Mensch, aber seine ständigen dummen Sprüche und Ausdrücke zerren hier und da doch arg an den Nerven.

Mir hat von den Bandmitgliedern am besten Lex gefallen. Und seine und Sannys Gespräche, die mich so viel mehr von ihm überzeugten, als von Greg, den ich für recht oberflächlich und selbstverliebt hielt. Sicherlich entwickelt auch er sich noch, doch meine Sympathien blieben trotzdem so bestehen.

Aber das war es auch, warum mir die Geschichte so gut gefiel. Sie zeigt so viel mehr, als das was man liest. Sie zeigt, dass man nicht alles hinnehmen sollte, sonder auch mal Mut beweisen muss, sehen, wo seine Grenzen sind, damit man am Leben teilnimmt und nicht nur daneben her lebt. Das zeigt, dass viel mehr in einem stecken kann, als man auf den ersten Blick meint und das Freundschaften Einsatz mit sich bringen, dass man sie sich verdienen muss und nicht einfach geschenkt bekommt.

Ein Wort noch zum Hörbuch: Ich war sehr positiv überrascht, eine CD mit MP3s zu bekommen. Ich finde das einfach so nutzerfreundlich, vielen Dank dafür! Und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil, den ich auch schon ganz bald beginnen werde, denn er steht schon hier :)

Fazit:
Eine tolle Geschichte und ein wirklich schön gesprochenes Hörbuch. Wer Jugendgeschichten mag, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es zeigt, wie man in wenigen Wochen um so viele Schritte reifer und erwachsener werden kann und dass Mut immer ein richtiger Schritt ist, etwas zu verändern. Dass nichts unmöglich ist, sondern immer etwas veränder bar ist - manchmal vielleicht anders, als man es eigentlich wollte.