Rezension

Charmante Hexen-Fantasy

Queen of the Wicked 1: Die giftige Königin -

Queen of the Wicked 1: Die giftige Königin
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Belladonna hat ihren Namen zurecht, denn sie ist eine Gifthexe und als solche für den Poison Garden unterhalb des prunkvollen Wohnsitzes der Hexenkönigin verantwortlich. Sie spricht mit ihren Pflanzen und führt Touristen durch den Garten voller Giftpflanzen. Das ist auch ein Ort, an dem sie wenig Schaden anrichten kann, denn ein einziger Kontakt oder Kuss, kann ihr Gegenüber töten. Als die Hexenkönigin vergiftet wird, macht man Belladonna dafür verantwortlich und als Königinmörderin wird sie automatisch zur neuen Herrscherin über die Hexen ernannt. Vollkommen überrascht von diesem Missverständnis, muss sich Belladonna völlig neuen Aufgaben widmen. Eine davon ist der ehemalige Verlobte der Königin und Dämon, Blake, der sich durch einen Trick von der noch recht arglosen Belladonna eine Verbindung erschleicht. Natürlich wird sie diesen Unmenschen nicht heiraten! Doch es ist gar nicht so einfach, sich seinem aufdringlichen Charme zu entziehen.

Schon das Cover hat mich gereizt. Es ist wirklich toll anzuschauen und wirkt auf mich geheimnisvoll. Die einzelnen Elemente machen im Verlauf der Geschichte auch echt Sinn. Sie beginnt zunächst düster mit dem Mord an der aktuellen Hexenkönigin durch ein seltsames Schattenwesen und auch der Verlobte Blake ist irgendwie involviert. Belladonna hingegen ist zufrieden mit ihrem Leben im Poison Garden. Die Kollegen wissen nicht, wie gefährlich sie ist, sie spricht liebend gern mit ihren Zöglingen, allesamt gefährliche Giftpflanzen, nur etwas einsam ist sie. Nach einer nahezu tödlich missglückten Beziehung hält sie sich von Menschen fern. Doch dann spielen die Pflanzen im Garten verrückt und greifen Besucher an. Von da an spätestens hatte mich die Geschichte gefesselt. Was hat die Pflanzen so in Aufruhr versetzt? Auch eine Schattengestalt und deren Stimme sorgen für düstere Stimmung.

Dem gegenüber steht das etwas naive, arglose Verhalten Belladonnas, als sie zur Königin gemacht wird. Von allen lässt sie sich etwas sagen, anstatt ihre Regentschaft selbst in die Hand zu nehmen. Die Unerfahrenheit kommt manchmal etwas clumsy rüber und Belladonna geizt auch nicht mit ironischer Selbstkritik. Besonders witzig sind ihre Versuche, dem Dämon Blake die kalte Schulter zu zeigen. Wenn sie nur nicht so einsam wäre. Blake versucht aber auch alles, um sich bei Belladonna anzubiedern. Man muss schon aufpassen, dass man bei der ganzen Schleimerei gedanklich nicht ausrutscht. Aber irgendwie ist das Geplänkel zwischen den beiden auch total charmant. Fraglich ist, wem unter den Hexen, Dämonen und anderen Wesen man hier überhaupt trauen darf. Man hat das Gefühl jeder ist hier auf seinen eigenen Vorteil bedacht und es ist toll mitzuerleben, wie Belladonna zunehmend selbstsicherer wird. Das fand ich wirklich gut. Zeitweise kommt es aber dadurch zu Längen, dass Belladonna sich immer wieder selbst hinterfragt und manchmal ist mir Blakes Gebalze auch zu viel.

Gut fand ich wiederum, dass die Autorin uns am Ende die meisten Fragen aus dem ersten Band beantwortet, so dass der Cliffhanger nicht allzu fies ist, sondern einfach Lust macht, Belladonnas Werdegang weiterzuverfolgen. Eine charmante Fantasygeschichte, die mich oft zum Schmunzeln gebracht hat und daher mit keinem mir bekannten Buch vergleichbar ist. 4,5 Sterne