Rezension

Das Haus der verlorenen Kinder

Das Haus der verlorenen Kinder - Linda Winterberg

Das Haus der verlorenen Kinder
von Linda Winterberg

Bewertet mit 5 Sternen

Linda Winterberg erzählt die Geschichte der norwegischen besten Freundinnen Lisbeth und Oda, die sich 1941 in zwei deutsche Besatzungssoldaten verlieben, zu einer Zeit, in der solche Frauen in ihrer Heimat als 'Deutschenmädchen', 'Hure' oder 'Verräterinnen' verschrien wurden. Trotzdem haben Lisbet und Erich sowie Oda und Günter eine wundervolle Zeit miteinander. Doch dann werden die beiden jungen Männer an die Ostfront versetzt, und sowohl Lisbet als auch Oda bleiben schwanger und voller Angst und Hoffnung zurück. Die einzige Rettung scheint der Lebensborn zu sein, ein Verein der Nationalsozialisten, der sich um Mütter von Kindern deutscher Soldaten kümmert. Im Buch erfährt man, welche Rolle diesem Verein zukam: er vermittelte Adoptionen solcher Kinder nach Deutschland – mit dem Hintergrund, dass die Kinder von Deutschen und Norwegern als arisch rein galten. Nicht umsonst wurden Lebensbornheime hinter vorgehaltener Hand als „Zuchtanstalten“ bezeichnet. Die Geschichte wird auf zwei zeitliche Ebenen erzählt in der Gegenwart und eben im Jahr 1941 beginnend.  Den historischen Handlungsstrang fand ich sehr interessant und er hat mich emotional oft berührt, Der Schreibstil liest sich einfach, schnell und flüssig. Gerade die historischen Abschnitte bergen außerdem einiges an Spannung. Es war ein wie ich find gut gewähltes Wechselspiel zwischen den zeitlichen Ebenen. Die Hintergründe waren gut durchleuchtet, ich habe viel über die Zeit erfahren, die Umstände um den Lebensbornverein waren neu für mich und haben mein Wissen sehr bereichert. Ich bin super in die Geschichte reingekommen und sofort darin abgetaucht. Die Schreibweise ist sehr emotional und beeindruckend, denn ich wurde so einbezogen und integriert. Ein Buch , das ich jedem Interessierten gerne empfehlen und ans Herz legen möchte .
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und sehr gute 5 Sterne.