Das Lesen der Uhrmachertochter artete mir leider viel zu oft in Arbeit aus
Bewertet mit 2.5 Sternen
Eigentlich fällt diese Geschichte genau in mein Beuteschema: Die britische Archivarin Elodie, 31 Jahre, verlobt, Protagonistin des in der Jetztzeit spielenden ersten der beiden Haupthandlungsstränge, bemüht sich, das Schicksal des Protagonisten des zweiten, Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelten Haupthandlungsstranges zu eruieren: Edward, begabter Maler, dessen Verlobte zeitgleich mit dem Verschwinden seiner Muse ums Leben kam. Aber weitere Handlungsstränge, Anfang der 80er und Ende der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts sowie vor, während und kurz nach dem 1. Weltkrieg sowie während der 20er Jahre, um den 2. Weltkrieg herum und in weiteren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts angesiedelt mit vielen weiteren Personen in leider zu selten mit Jahreszahlen gekennzeichneten Kapiteln erforderten allerhöchste Konzentration und möglichst engmaschige Lektüre, um auch nur einigermaßen den Überblick zu behalten, wodurch Lesegenuss oder gar Entspannung erheblich zu kurz kamen. Auflösung und Ende waren okay (der erwähnte "Rums" blieb mir allerdings ein Rätsel), Ein- bzw. Rückblicke in die Zeit der religiösen Verfolgungen nach dem Tod Henry VIII. sowie die an Dickens gemahnenden Lebensumstände armer Menschen und Interessantes zu den Themen Malerei, Zuordnung alter Kostbarkeiten und Koloniallebensumstände gingen unter. Gleiches gilt für viele schöne Formulierungen und gute Denkanstöße. Sehr schade!