Rezension

Das neue 1597

Richer than Sin - Meghan March

Richer than Sin
von Meghan March

Während im Jahr 1597 "Romeo und Julia" von William Shakespeare angesagt war, heißt es heute "Richer than sin" von Meghan March. Im Jahr 2020 heißt es Lincoln und Whitney und wir befinden uns nicht mehr Verona, sondern in Gable, einer Stadt in Amerika. 

Die Stadt Gables ist aufgrund einer tiefsitzenden, über Generationen bestehenden Fehde zwischen den Familien Riscoff und Gable zwiegespalten. Beide Familien meiden sich so gut sie können, aber dann trifft der Riscoff-Erbe Lincoln im Pub auf eine schöne Frau und verliebt sich in sie, doch dann der Schock, bei der Frau handelt es sich um Whitney Gables. Ein Riscoff und eine Gable zusammen ? Da sind Probleme vorprogrammiert ! Kann die Liebe zwischen den beiden bestehen oder zerbricht sie so wie Jahre zuvor ? Können die beiden diesmal alle Hindernisse überwinden oder geht die Beziehung durch all die Familiengeheimnisse der Familien in die Brüche ? 

Mein Blick wurde sofort von dem schönen Cover angezogen und mein Interesse geweckt. Das goldene Blumenmuster strahlt eine schlichte Eleganz aus und ist ein regelrechter Blickfang. Beim Anblick des Covers und das Lesen des Klappentextes habe ich die goldene Farbe des Covers mit dem Reichtum der Familie Riscoff in Verbindung gebracht, wozu auch das "Richer" des Titels passt. Mir persönlich gefällt es sehr, wenn man das Cover mit dem Gelesenen assoziieren kann. Der Schriftzug des Titels "Richer than sin" ist in zwei unterschiedlichen Schriftformen geschrieben, wobei mir persönlich das "than" in der geschwungen Schrift besser gefällt, da es meiner Meinung nach besser zur Eleganz des restlichen Covers passt. Die Schriftart der Wörter "Richer" und "Sin" ist mir zu plump, jedoch werden dadurch die zwei Schlüsselwörter der Handlung hervorgehoben und die Schrift fällt ins Auge. Mir persönlich hätte ein einheitlich geschriebener Titel besser gefallen, jedoch ist dies Geschmackssache und das wichtigste, die Handlung des Buches, wird dadurch nicht beeinflusst.

Die Autorin Meghan March war mir bisher völlig unbekannt, aber ich lese noch nicht lange in diesem Genre, also hat dies nichts zu heißen. Ich in froh, dass ich durch dieses Buch auf die Autorin aufmerksam wurde, denn ihr Schreibstil ist unglaublich packend und mitreißend, so dass ich das ein oder andere mal die Zeit vergessen habe. Meghan March entführt uns in diesem Buch in einen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart und man erlebt die Geschichte sowohl aus Whitneys als auch aus Lincolns Sicht, was mir persönlich sehr gefallen hat, da man so die Geschichte auf vielen verschiedenen Ebenen durchleben konnte. Die Autorin versetzt einen gleich zu Beginn mitten ins Geschehen und nach und nach verflechten sich Vergangenheit und Gegenwart zu einem Handlungsstrang. Die einzelnen Abschnitte sind weder zu lang, noch zu kurz, so dass man der Geschichte ohne Probleme oder Verwirrung folgen kann. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist geschickt gewählt, denn erst mit der Zeit fügen sich die einzelnen Abschnitte zusammen, so dass man nach und nach erfährt was in der Vergangenheit passiert ist und sich dadurch erklären kann, warum die Person auf die entsprechende Art und Weise in der Gegenwart reagiert bzw. handelt. Besonders interessant fand ich das Kennenlernen der Charaktere in den zwei unterschiedlichen Zeiten, zwischen denen ganze 10 Jahre liegen. Beide Charaktere haben sich deutlich weiterentwickelt, jedoch haben sich auch bei beiden mit den Jahren Probleme angesammelt, durch die sie gereift sind, aber auch ihre Naivität verloren haben. Ich muss zugeben, dass ich mir zu Beginn nicht vorstellen konnte, dass ich die beiden Protagonisten in mein Herz schließen kann, denn der erste Auftritt der beiden war nicht gerade voller Sympathie und Herzlichkeit. Mit der Zeit bringt die Autorin einen die Beiden näher und auch andere Familienmitglieder konnte ich in mein Herz schließen. Wie die beiden Familien in Gables, so haben auch die Nebencharaktere der Geschichte polarisiert, entweder sie waren von Anfang an sympathisch oder man konnte sie nicht ausstehen und das in beiden Familien. Während die beiden Familien mit ihrem Streit zwar allgegenwärtig sind, liegt der Fokus, zum Glück, auf den Protagonisten und zwischen den beiden geht es heiß her, so dass auch fesselnde erotische Szenen nicht zu kurz kommen. 

Durch den extrem kurzweiligen Schreibstil war das Buch leider viel zu schnell zu Ende, jedoch wartet noch das ein oder andere Familiengeheimnis darauf gelüftet zu werden. Während der Anfang einen schon direkt gefesselt hat, hat es das Ende einen regelrecht angetan, denn die Spannung ist kaum auszuhalten und man kann es kaum erwarten den nächsten Band in der Hand zu halten.

"Richer than Sin" ist der mehr als gelungene Auftakt der neuen Triologie von Meghan March und ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, denn durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin ist es eine ganz besondere Liebesgeschichte. Ich bin sehr gespannt ob Lincoln und Whitney zusammenbleiben oder sie durch das Beibehalten alter Fehler sich selbst im Weg stehen. Zum Glück lassen die beiden Folgebände nicht allzu lange auf sich warten, denn sonst würde man das Warten kaum aushalten.