Rezension

Romeo und Julia ? Wohl eher nicht!

Richer than Sin - Meghan March

Richer than Sin
von Meghan March

Bewertet mit 2 Sternen

Im Vorfeld hatte ich ziemlich oft den Vergleich zu Shakespeares tragischer Liebesgeschichte gelesen, weil es auch in RICHER THAN SIN um zwei verfeindete Familien und eine verbotene Liebe geht. Da ich den Klassiker mit all seiner Dramatik liebe, dachte ich, ich versuchs mal mit der modernen Form, hab meine Erwartungen aber niedrig gehalten.

Und das war eine gute Idee, denn so bin ich jetzt nach dem Lesen nicht allzu enttäuscht.

Die Riscoffs und die Gables liegen seit Ewigkeiten im Clinch und hassen sich bis aufs Blut. Ein riesiger Skandal ist quasi vorporgrammiert als sich Lincoln und Whitney begegnen und Gefühle füreinander entdecken.

Mehr braucht man über den Inhalt eigentlich nicht wissen. Die beiden müssen ihre Liebe geheimhalten, dann müssen sie sich gegen ziemlich alle Bewohner von Gable behaupten, was, wie man sich denken kann, nicht unbedingt gelingt und zum Bruch führt.

Doch das Buch ist auf zwei Zeitebenen erzählt und zehn Jahre später begegnen sie sich wieder.

Was mir gefallen hat, war zum einen der sehr flüssige Schreibstil, der mich bei der Stange gehalten hat und zum Anderen war es der Zwist zwischen dem alten Riscoff und seinem Nachbarn und Erzfeind Gable. Die beiden erinnerten mich an diese Filme mit Walter Matthau und Jack Lemmon, wo sie sich immer bekriegen und dabei einfach nur urkomisch sind.

Sonst weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, was ich über die Geschichte sagen soll, denn sie ist für meinen Geschmack einfach nur flach. Diese Liebe zwischen Lincoln und Whitney basiert irgendwie nur auf körperlicher Ebene. Von Gefühl und Emotion fehlt jede Spur. Alle ihre Treffen beschränken sich auf sexuelle Handlungen.

Dabei hätte man gerade aus diesem Verbotenen echt was machen können. Gefühle, gestohlene Momente, in denen man als Leser Herzrasen bekommt, etc. Aber leider Fehlanzeige.

Auch die Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch. Whitney jammert zu viel, Lincoln war mir zu blass und zu bestimmend, Karma und Sylvia Riscoff waren echt richtig nervtötend böse Charaktere und der Rest blieb zu oberflächlich.

Auch die Handlung selbst war jetzt eher so naja. Ganz schön zu lesen, aber irgendwie gings auch schwer voran und es dreht sich halt immer alles um die gleichen Probleme.

Gekillt hat mich dann das Ende, das mit einem absolut hanebüchenem Cliffhanger ums Eck kommt.

Also für "les ich an einem Tag in der Sonne" wars okay. Es ist aber definitiv kein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird.