Rezension

Dem Tod so nah und doch so fern!

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) -

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
von Adalyn Grace

Bewertet mit 5 Sternen

“Belladonna – Die Berührung des Todes“ von Adalyn Grace.

Sigma hat eine ganz besondere Beziehung zum Tod. Denn seit frühster Kindheit hat sie gemerkt, dass sie nicht sterben kann. Als Weise und reiche Erbin wird sie von einem Vormund zum nächsten geschickt, da um sie herum alle Verwandten versterben. Anfänglich ängstlich begegnet sie dem Tod immer neugieriger, denn sie kann den Tod, die Seelen und Geister sehen. Kurz vor ihrer Volljährigkeit wird sie erneut ein neues Heim betreten. Doch das Anwesen Thorn Grove verbirgt viele Geheimnisse und der Tod scheint ihr wieder sehr nah zu sein. Erst vor kurzen hat ihr Onkel Elijah seine Frau an einer unbekannten Krankheit verloren und nun scheint seiner Tochter Blythe das gleiche Schicksal zu ereilen. Schon bald erkennt sie aber, dass ihre Cousine und damit auch ihre Tante vergiftet worden sind. Sigma versucht nun alles, um den Täter zu finden und dem Tod zuvor zukommen und damit Blythe zu retten. Dabei kommt sie den Tod aber wieder ungewollt nah und entdeckt Fähigkeiten, die sie nicht für möglich gehalten hat.

Zu Beginn verfolgen wir Sigma in das neue Heim und begleiten sie auch als junge Dame, die in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Zu den eher morbiden Thema ist dies ein sehr großer Kontrast und lockert die Handlung sehr auf. Neben der anfänglichen ängstlichen Sigma erleben wir auch eine junge Frau mit Wünschen und Träumen, die das Leben bejahen.

Die Geschichte von Sigma hat mich direkt gefesselt. Sie ist schlau, liebenswürdig und manchmal vielleicht ein bisschen unbeholfen, aber man fiebert ständig mit ihr mit. Ihre Annäherung zum Tod und die Faszination dahinter ist super spannend, denn der Tod ist gar nicht so wie man es zuerst dachte. Der Tod wird schon bald zu einem ständigen Begleiter und scheint genauso von Sigma, die nicht sterben kann, fasziniert zu sein, wie sie von ihm. Besonders gut hat mir auch ihre Entwicklung zu ihren Fähigkeiten gefallen, indem sie nach und nach mehr über diese und ihre Verbindung zum Tod herausgefunden hat. Doch scheinbar stecken noch weitere ungeahnte Kräfte in ihr, die in den nächsten Bänden zum Vorschein kommen werden.

Der Schreibstil ist besonders und hat mir sehr gut gefallen. Auch Ausdrücke wie “Schnitter“ für den Tod, waren mir nicht so geläufig. Immer wieder gibt es einen unerschwinglichen Humor, der die Situation nicht lächerlich macht, aber Sigma umso liebenswürdiger. Der kriminalistische Teil hat mich auch überzeugt. Die Autorin schafft es mich bis zur letzten Seite im Unklaren zu lassen, wer nun der Täter ist. Gekonnt unterstellt sie mehreren Personen eine Tötungs- und Vergiftungsabsicht und hält somit den Spannungsbogen bis zuletzt sehr hoch.

Ich erwarte mit Freude den nächsten Teil “Foxglove“ und freue mich eine neue Lieblingsserie gefunden zu haben.