Rezension

Spannende Idee, die leider nicht fesselt

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) -

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
von Adalyn Grace

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die kräftigen Farben und die Darstellung der Belladonna-Pflanze in Kombination mit der jungen Frau, die meiner Vorstellung von Signa sehr nahe kommt. 

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Seit sie als Baby den Tod ihrer Eltern miterleben musste, der Tod sie aber nicht mitnehmen konnte, gilt sie bei ihren Verwandten als verflucht. Signa reicht es und sie beschließt, den Tod zur Rede zu stellen, dabei geht etwas schief und ihr Vormund stirbt. Glücklicherweise lädt ihre Cousine in das hochherrschaftliche Thorne Grove ein, damit sie ihrer Tochter Gesellschaft leisten kann. Doch dort angekommen, erkennt Signa, dass der Tod wieder einmal schneller war, ihre Cousine ist tot und deren Tochter ist schwer erkrankt. Schnell erkennt sie, dass hinter den rauschenden Festen und den eleganten Gästen mehr steckt, als sie erwartet hätte und dass ein Mörder nur darauf wartet, erneut zuzuschlagen. Bei ihren Nachforschungen bekommt Signa Unterstützung von unerwarteter Seite und erkennt, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Ich hatte bereits einiges von dem Buch gehört und war äußerst gespannt auf die Story. Ich wollte sie auch unbedingt mögen, weil ich die Idee so gut fand, aber fesselt konnte sie mich zu keinem Zeitpunkt so richtig. Das liegt auch an dem Schreibstil, der irgendwie so gar nicht meiner ist. Ich fand ihn oft recht altmodisch, was eigentlich gut zum Setting der Story passt, aber für mich dafür sorgt, dass ich das Buch nicht an einem Stück lesen konnte, sondern immer wieder unterbrochen habe, weil ich zu keinem Zeitpunkt in einen Fluss gekommen bin.

Dabei mochte ich die Idee eigentlich richtig gerne. Ich fand es unglaublich spannend, dass Signa nicht sterben kann und immer wieder damit experimentiert, um endlich den Tod zur Rede zu stellen, weil sie es leid ist, dass ihre Vormunde immer sterben. Aber ich konnte sie als Person einfach nicht richtig greifen. Einerseits ist sie so mutig, den wahrhaftigen Tod, den sie immer den Schnitter nennt, anzugreifen, andererseits ist ihr größter Wunsch, standesgemäß zu heiraten. Das hätte ich gar nicht schlimm gefunden, weil ich verstehen konnte, dass sie endlich eine Familie haben will, die sich wirklich um sie kümmert und der es nicht ums Geld geht. Aber ich konnte sie als Mensch nicht so richtig erfassen, weil sie dauernd zwischen mutig, leidenschaftlich und gnadenlos naiv schwankt. Damit hätte ich allerdings leben können, wenn ich mehr mit Signa hätte mitfühlen können, aber ich konnte irgendwie nie eine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Zu Beginn habe ich noch noch Gefühl, sie und ihre Gefühle greifen zu können, aber mit Verlauf des Buches wurde das eher weniger und ihre Emotionen wurde eher beschrieben, als dass ich sie zusammen mit ihr hätte empfinden können. Auch die Nebencharaktere bleiben für mich schwer greifbar. Ich mochte zwar einige von ihre, während ich bei anderen durchaus eine leichte Abneigung empfand, aber ich konnte auch sie nicht komplett erfassen. Ich musste hin und wieder bei Namen überlegen, um wen es sich nochmal dabei handelt, weil ich nie eine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte und dadurch dementsprechend auch nicht mit ihnen mitfiebern konnte.

Alles in allem wollte ich das Buch wirklich mögen, nicht nur weil ich so viel Gutes gehört hatte, sondern auch weil ich die Idee und das Setting grundsätzlich wirklich gelungen fand, aber die Charaktere konnten mich einfach nicht abholen. Ich mochte sie durchaus, aber sie sind mir nicht ans Herz gewachsen und ich konnte nie wirklich mit ihnen mitfiebern.