Rezension

Der 13. Band - mit abweichendem Erzählmuster

Mutterherz -

Mutterherz
von Tess Gerritsen

Bewertet mit 4 Sternen

Detective Jane Rizzoli ermittelt - unterstützt von der Gerichtsmedizinerin Maura Isles - im Falle einer brutal ermordeten Bostoner Krankenschwester, für deren Mord es kein Motiv zu geben scheint. Doch Rizzoli kann sich nur schwer auf ihre Dienstgeschäfte und Ermittlungen konzentrieren, denn ihre Mutter Angela agiert als Privatermittlerin in. Immer wieder nervt sie Jane mit Anrufen zu der verschwundenen Nachbarstochter und den mysteriösen neuen Mietern gegenüber, die völlig zurückgezogen leben und selbst Angelas Begrüßungskuchen ablehnen. Doch dann gibt es für Rizzoli einige überraschende Wendungen in allen Fällen ....

Mit "Mutterherz" legt die US-amerikanische Schriftstellerin Tess Gerritsen nun bereits den 13. Fall um ihr beliebtes Duo Rizzoli & Isles vor; und auch hier ist ein medizinisches Thema wieder ein Clou im Werk der studierten Internistin. Doch dazu will ich nicht zu viel verraten ....
Die Fälle lassen sich ohne weiteres unabhängig voneinander lesen.

Während die engagierte Polizistin und die ebenso couragierte Gerichtsmedizinerin normalerweise die beiden Hauptfiguren der Reihe sind, die sich bei den Mordermittlungen durch ihre unterschiedliche Art hervorragend ergänzen, rückt in "Mutterherz" die Medizinerin allerdings etwas in den Hintergrund und spielt eher am Rande noch eine Rolle; vor allem als Gast bei den großen Essen der italienischstämmigen und mütterlichen Angela.  Dafür legt Gerritsen diesmal den Schwerpunkt eben auf Rizzolis Mutter Angela, die sich zu privaten Schnüffeleien in ihrer Nachbarschaft aufschwingt und damit ihrer Tochter gewaltig auf die Nerven geht. Kaum ein Wunder,  dass sie dadurch in große Gefahr gerät und auch zur heimlichen Heldin wird. Im Gegensatz zu der sonst genutzten personalen Erzählperspektive sind diese Kapitel auchin Angelas "Ich-Erzählform" geschrieben.

Wie alle Bände der Reihe ist auch dieser als "Thriller" gekennzeichnet; allerdings kann ich von dem ganz großen Nervenkitzel hier nicht sprechen. Lange Zeit plätschern die Geschichten einfach dahin, berichten von großen Familientreffen, Essen und privaten Sorgen; und für den Mord an der Krankenschwester bekommt der Leser schon frühzeitig einige Hinweise, wodurch die Aufklärung schließlich keine große Überraschung mehr ist.

Nichtsdestotrotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt in diesem weiteren Band um die sympathischen weiblichen Haupt-Figuren Rizzoli & Isles, so dass ich gut bei der Stange bleiben konnte und vergebe vier Sterne.