Rezension

Der geheimnisvolle Fremde

Das Herz des Sternenbringers - Priska LoCascio

Das Herz des Sternenbringers
von Priska Lo Cascio

Bewertet mit 5 Sternen

Hier vereinen sich Spannung und Harmonie, Dramatik und eine verbotene Liebe zu einer stimmigen Geschichte, die nicht nur junge Leser begeistern wird.

Schon die Aufmachung hat mich bei diesem Buch bezaubert. Das wunderschöne und filigrane Motiv des Covers setzt sich auch im Innern des Buches fort und verziert dort die Zitate, die manchen Kapiteln vorangestellt sind. Und genau so ansprechend wie die Aufmachung ist auch der Schreibstil von Priska Lo Cascio. Sie hat so eine schöne Sprache gefunden um die Geschichte von Alwynn und Garred zu erzählen, so leicht, so bezaubernd. In dieser Geschichte habe ich mich von Anfang wohl gefühlt. Priska Lo Cascio erzählt abwechselnd aus der Sicht von Alwynn, Garred und Wigstan, Alwynns Bruder. Ich mag diese Art, eine Geschichte zu erzählen sehr, denn so schaue ich jedem mal über die Schulter und betrachte das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln.

 

Zunächst lerne ich Alwynn kennen, die auf dem Gutshof ihres Bruders Wigstan nach dem Rechten sieht. Ich mochte das wilde Mädchen sofort und war gespannt, welche Abenteuer sie bestehen muss. Priska Lo Cascio schildert die ländliche Idylle so anschaulich, dass ich fast die Hühner gackern hörte. Interessant wird es, als Alwynn nach einem Streit mit ihrem Bruder Garred kennen lernt, der ja eigentlich für die Normannen spionieren soll. Ich hatte mich anfangs über den ungewöhnlichen Titel gewundert, aber darüber wurde ich sehr schnell aufgeklärt. Eine sehr schöne Idee!

 

So beschaulich bleibt es natürlich nicht, es wird sogar richtig spannend und dramatisch. Der geheimnisvolle Garred bringt nicht nur das Leben auf dem Gutshof ziemlich durcheinander, sondern auch Alwynns Gefühle. Es ist schon eine Kunst, das ohne kitschigen Beigeschmack zu erzählen und das ist Priska Lo Cascio sehr gut gelungen. Aber sie beherrscht nicht nur die leisen Töne. Die actiongeladenen Szenen auf dem Schlachtfeld gingen mir genau so unter die Haut wie der Zwist zwischen Alwynn und ihrem Bruder. Die historischen Ereignisse werden sehr gut mit der fiktiven Geschichte verknüpft. Ich bin ganz hingerissen von dem Schreibstil. Sehr gefühlvoll, absolut nicht kitschig und so passend. All zu moderne Redewendungen sucht man vergeblich und dennoch ist die Sprache wunderbar leicht.

 

Hier vereinen sich Spannung und Harmonie, Dramatik und eine verbotene Liebe zu einer stimmigen Geschichte, die nicht nur junge Leser begeistern wird.