Rezension

Der Hamster im Zylinder

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs -

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
von Mikkel Robrahn

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ein magisch-turbulentes Abenteuer durch die Wälder Eng­lands: der Auf­takt der »Signs of Magic«-Serie von Mikkel Rob­rahn

Die mutige und wild entschlossene Matilda stammt eigent­lich aus einer wohl­haben­den Fami­lie, doch die Spiel­sucht ihres Vater hat die God­wins mit einem rie­sigen Schul­den­berg belas­tet. Die ein­zige Chance, der Katas­trophe zu ent­kom­men, ist das tradi­tionelle Tur­nier der Super­reichen. Wer den jade­grün schim­mern­den Fuchs fängt, dem winkt ein hohes Preis­geld. Doch nicht allen ist daran gele­gen, dass Mat­ilda das Tur­nier für sich ent­schei­det …

Albert ist ziemlich unbeholfen, nicht gerade die beste Eigen­schaft für einen Trick­zau­berer. Kein Wun­der, dass er sei­nen Lebens­unter­halt eher durch das Aus­liefern von Pizza ver­dient als mit magi­schen Tricks und Illusi­onen. Doch als er eines Tages auf Mat­ilda trifft, nimmt das phan­tas­tische Aben­teuer sei­nen Lauf.

Die neue Serie von »Hidden Worlds«-Autor Mikkel Robrahn über­zeugt mit einer auf­regen­den Fuchs­jagd, wah­rem Team­geist und unvor­her­gese­henen Wen­dungen.

 

Rezension:

Matilda Godwin, Tochter aus gutem, doch mittler­weile hoch ver­schul­detem Haus, will ihr Eltern­haus vor der Über­nahme durch die Bank ret­ten. Im Keller ver­schwand vor Jahren ihre Mut­ter spur­los, und sie hofft immer noch, diese wieder­fin­den zu kön­nen. Um das Geld auf­zu­trei­ben, be­schließt sie, an der berühm­ten Fuchs­jagd der Super­reichen teil­zu­neh­men, der Jagd auf den Jade­fuchs. Das Preis­geld würde reichen, sich aller Sor­gen zu ent­ledi­gen, denn es beträgt sagen­hafte 500.000.000 Pound Ster­ling! Dazu benö­tigt sie für ihr Team jedoch einen Zau­berer. Die­sen glaubt sie in Albert Tubbs gefun­den zu haben. Sie ahnt nicht, dass der nur ein Büh­nen-Illusio­nist ist, der sein Geld auf Kin­der­geburts­tagen ver­dient.

Mikkel Robrahn rückt im Auftakt seiner neuen Urban-Fan­tasy-Tri­logie den Zwie­spalt zwi­schen Büh­nen-Zau­berei und echter Magie ins Zent­rum der Hand­lung. Das darin begrün­dete Miss­ver­ständ­nis zwi­schen den bei­den Prota­gonis­ten zieht sich über einen erheb­lichen Teil des Buches durch die Hand­lung. Für den Leser ist es kurios, wie die aus reichen Ver­hält­nissen stam­mende Mat­ilda davon aus­geht, mit Albert einen ech­ten Zau­berer ange­wor­ben zu haben, wäh­rend dem mit­tel­losen Albert, der sein Ein­kom­men als Pizza­fahrer auf­bes­sern muss, nur lang­sam bewusst wird, dass seine Auf­trag­geberin von ihm mehr als Büh­nen­tricks erwar­tet. Das alles findet ein­ge­bettet ins Groß­britan­nien der heu­tigen Zeit statt. Num­mer 3 im Team ist der ehe­malige Haus­meis­ter der God­wins, den Mat­ildas Vater nicht mehr bezah­len konnte. Auch hinter ihm ver­birgt sich ein Geheim­nis. Der Humor des Buches liegt nicht in direk­ten Wit­zen oder Slap­stick, son­dern in den Miss­ver­ständ­nissen. Die Geheim­nisse des erwähn­ten Kel­lers wer­den in die­sem Band noch gar nicht näher the­mati­siert. Nur der Cliff­hanger am Ende deu­tet darauf hin, dass die­ser im Fokus des 2. Ban­des ste­hen dürfte.

Der Autor erzählt seine Geschichte wechselweise aus der Sicht der bei­den Prota­gonis­ten Albert und Mat­ilda, jedoch stets aus dem Blick­winkel eines auktori­alen Erzäh­lers. Erwäh­nens­wert und bei­nahe schon unty­pisch für der­artige Bücher ist, dass sich zwi­schen bei­den (zumin­dest bis­her) keine Ro­manze anbahnt. Da am Ende des Ban­des noch einige Anta­gonis­ten übrig­blei­ben, darf man auf Band 2 gespannt sein.

 

Fazit:

Für 500.000.000 gehen manche Konkurrenten über Leichen – wie die­ses unter­halt­same Urban-Fan­tasy-Aben­teuer beweist.

 

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