Rezension

Der steinige Weg medizinischen Fortschritts

Die Formel der Hoffnung -

Die Formel der Hoffnung
von Lynn Cullen

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe diese inspirierenden Bücher, die sich um eine zentrale, starke Frauenfigur drehen, die für die Wissenschaft brennt. Frauen in der Wissenschaft sind wahrlich keine Seltenheit mehr, werden aber trotzdem häufig noch distanziert beäugt. Ein großartiges Buch über ein bemerkenswertes Leben im Dienste der medizinischen Forschung.

Zum Inhalt: Dorothy ist nicht das typische Mädchen aus der Kleinstadt, dass ihre Mutter gerne in ihr gesehen hätte, denn sie will Ärztin werden. Und als Erwachsene bleibt sie auf diesem Gebiet lange Außenseiterin und Randfigur. Aber mit Beharrlichkeit und Ehrgeiz gelingt es Dorothy ihrem Ziel immer einen Schritt näher zu kommen.

Ich muss sagen, dass ich anfangs fast ein bisschen enttäuscht war, wie sehr Dorothy Randfigur in ihrer eigenen Geschichte ist und im Schatten ihrer erfolgreichen und gut vernetzten Kollegen steht. Aber sie mausert sich zu einer Expertin auf ihrem Gebiet, die mit ihren wissenschaftlichen Leistungen den Männern in nichts nachsteht, auch wenn ihr öfter Steine in den Weg gelegt werden.

Neben der Wissenschaft selbst und dem langwierigen Weg medizinischer Forschung wird hier auch wieder die soziale Rolle der Frau sehr anschaulich beleuchtet. Vor allem das Misstrauen und die Missgunst, die Dorothy vonseiten anderer Frauen entgegenschlägt, hat mich immer sehr betroffen gemacht. 

Ein bisschen gestört hat mich, wie breit gefächert die Geschichte war. Das ist prinzipiell nichts schlechtes, hat aber immer wieder den Fokus von Dorothys Forschung abgelenkt. Trotzdem sehr kurzweilig und sehr interessant. Hätte locker noch länger über diese faszinierende Frau lesen können. 

Eine tolle Geschichte über eine ehrgeizige Wissenschaftlerin, die sich der Heilung von Polio verschrieben hat.