Rezension

Deutlich actionreicher, aber doch mit einigen Lücken

Aura - Der Verrat - Clara Benedict

Aura - Der Verrat
von Clara Benedict

Nachdem der erste Band der Trilogie noch nicht sehr viele Anhaltspunkte über Hannah´s Kräfte hervorbrachte, war ich um so neugieriger was mir dieser wohl bieten würde. Immerhin war ja nun klar, das Hannah nicht alle ist und es auch andere „Former“ auf der Welt gibt. 

 

Bevor es aber ins Buch ging, musste ich wieder einmal die wunderschöne Aufmachung bestaunen, die diesmal in den verschiedenen Blau-Tönen, genauso schön aussah, wie sein Vorgänger in pink. Auch der leichte 3D-Effekt blieb nicht unbemerkt, da er dem Buch Tiefe verlieh. 

 

Schließlich ging es ins Buch, welches genau an der Stelle begann, wo „Die Gabe“ aufhörte. Dabei fand ich sehr schön, das man einen kleinen Rückblick erhielt, so das ich wieder ganz genau wusste, wieso ich hier bin und was geschehen war. Somit begann das Buch schon Mal um einiges rasanter, da man sich nun auf der Flucht befand. Das diese allerdings nicht lange währte, kann man bereits an der Kurzbeschreibung erlesen. Der neue Schauplatz war nun eine Akademie für diejenigen, welche die Gabe besaßen. 

Auch diesmal erfuhr man alles aus Hannah´s Sichtfeld, was für mich so gesehen gut und schlecht war. Zum einen fand ich es natürlich spannend wie ihre Eingliederung in die Akademie erfolgte und wie sie den harten Konkurrenzdruck meisterte. Allerdings hätte es mich auch gefreut mehr hinter die Fassaden der höheren Former zu schauen, da diese ja nicht gerade die besten Absichten für ihre Schüler hatten. Doch auch das, was ich mit bekam, war teilweise sehr heftig, da den Schülern wirklich alles gefordert wurde und das 7 Tage die Woche. Besonders hart war der Umgang mit schwächeren Formern. Diese mussten meist nicht nur ein Armband der Schande tragen, sondern fanden teilweise sogar den Tod. Spätestens hier wären meine Emotionen als Schüler an einem Punkt angekommen, wo ich „Nein zu alledem sagen würde. Aber nicht hier, denn nur eine einzige Lüge, sorgte dafür das alle spuren. 

 

An diesem Punkt möchte ich auch erwähnen, dass mich der gesamte Aufbau der Schule sehr stutzig machte. Immerhin waren viele der Schüler nicht freiwillig zu ihr gekommen, sondern ihren Familien entrissen worden, weswegen ich eigentlich mit mehr Widerstand gerechnet hatte. Aber außer hin und wieder ein „Ob meine Eltern mich suchen?“ war nicht drin. Dabei müsste es ja schon stark auffallen, wenn immer mehr Jugendliche Jahr für Jahr verschwinden. 

 

Wo es manchmal an der Logik etwas haperte, erfreute ich mich wenigstens an der eigentlichen Story und dem Schreibstil, der mich flüssig und mit so einigen Ideen durch die Geschichte brachte. Dabei fand ich es immer wieder bemerkenswert, wie leicht es der Autorin fiel die Charaktere von unterschiedlich alten Personen darzustellen. Man spürte sofort, wenn der Gegenüber von einem Mitschüler zu einem Lehrer wechselte, da hier ganz andere Emotionen mitschwangen. 

 

Da es aber auch dieser Band nicht schaffte, war mir die grundlegenden Fragen über die Gabe, deren Existenz und Ursprung aufzuweisen, hoffe ich diese im letzten Band wiederzufinden. Dieser hat allerdings gut zutun, denn es gibt noch einiges das ich gerne wissen würde. 

 

Mein Fazit

 

Auch wenn dieser Band um einiges mehr Action bot, so hätte ich mir das auch für die Handlung gewünscht. Die teilweise immer gleichen Abfolgen machten das Buch trotz seiner fließenden Schreibweise und der Vielzahl an interessanten Charakteren etwas eintönig. Trotzdem bin ich gespannt, wie die Trilogie endet und welche Offenbarungen der Nachfolger bietet. Über ein paar mehr Antworten, würde ich mich nämlich sehr freuen.