Rezension

Die Autorin hat mich wieder begeistert

Blush -

Blush
von Amelia Cadan

Bewertet mit 4 Sternen

Lizzy, der 18-jährigen Schwester von Leith, ist vor ein paar Monaten etwas Schreckliches passiert. Sie spricht nicht mehr und hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Therapeuten, die ihr bei der Bewältigung ihres Traumas helfen wollen. Durch die Überfürsorglichkeit ihrer Eltern hat Lizzy jedoch das Gefühl zu ersticken. Daher flieht sie zu ihrem Bruder nach L.A. Doch Leith hat sein Appartement an seinen besten Freund Ryder verliehen. Lizzy und Ryder einigen sich darauf, sich die Wohnung zu teilen…

Die Autorin Amelia Cadan hat mich von Anfang an für ihre Geschichte „Blush“ begeistern können. Ihr Schreibstil ist sehr lebendig. Daher fühlte ich mich wie Mitten im Geschehen und als unsichtbare Begleitung von Lizzy und Ryder. Die beiden Figuren harmonieren vom ersten Aufeinandertreffen sehr gut miteinander. Die Chemie stimmt und der Funke springt auch direkt bei mir über. Die Stimmung zwischen den beiden macht ständig Lust darauf, weiter zu lesen.

Die Figuren machen im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung durch. Sowohl Lizzy und Ryder, aber auch Leith. Für meinen Geschmack hätten Leith und seine Freundin Jun, die Hauptfiguren aus dem ersten Teil, gerne mehr Raum einnehmen können. Sie wirkten auf mich oft mehr wie Stichwortgeber, um die Handlung voranzutreiben.

Der Schreibstil ist insgesamt sehr bildhaft, sodass ich die vielen wunderschönen Szenen direkt wie in einem Film vor mir sehen kann. Er ist jedoch auch sehr emotional, sodass ich mich freue, geschockt bin, voller Mitgefühl für die Figuren bin, vor Wut und auch Schmerz mitunter weinen könnte.

Die Themen des Buches haben es jedoch zum Teil wirklich in sich. Daher befindet sich am Ende des Buches zu Recht eine Triggerwarnung. Gerade als Lizzys Erlebnis beschrieben wurde, hat sich bei mir eine Gänsehaut eingestellt. Wobei zum Glück vieles nur angedeutet und nicht detailliert beschrieben wird.

Sowohl „Blush“ als auch der erste Band „Blossom“ spielen in einem Anwaltsmilieu. Ryder und sein bester Freund Leith studieren Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt auf Strafrecht und wollen später eine gemeinsame Anwaltskanzlei eröffnen. Gekonnt zeigt uns die Autorin in diesem Buch anhand des Lebens der Figuren, in welchen Zwiespalt der Beruf des Anwalts die Personen bringen kann. Zum einen regt es beim Lesen zum Nachdenken an, zum anderen wird auch gut gezeigt, dass die Welt nicht nur schwarz oder weiß ist. Mich hat sie auch hier wieder genauso überzeugt wie im ersten Teil der Dilogie.

Zweidrittel des Buches haben mich vollkommen begeistert und mitgerissen. Zum Ende hin fand ich die Erzählung nicht mehr ganz so stark. Ryder und Lizzy sind jedoch ein tolles Paar und ihre Geschichte hat mir alles in Allem sehr gut gefallen. Mit Spannung warte ich auf weitere Bücher der Autorin.