Rezension

Die Frauen vom Hausboot

Zimtsommer
von Sarah Jio

Bewertet mit 5 Sternen

Wie furchtbar muss es sein, von einem Tag zum anderen die Familie zu verlieren. Genau das ist Ada passiert. Sie war sehr glücklich mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Nun ist sie verzweifelt. In New York erinnert sie alles an ihre Lieben. Daher mietet sie ein Hausboot in Seattle in der Hoffnung, wieder ins Leben zurückzufinden.

In der „Bootsstraße“ lebt sie sich gut ein. Auf ihrem Hausboot findet Ada eine alte Truhe mit Erinnerungsstücken einer Frau namens Penny. Warum steht diese Kiste immer noch da? Sie erfährt, dass früher eine Frau auf dem Hausboot lebte, die plötzlich spurlos verschwand. Ada will herausfinden, was geschehen ist.

Wir lernen eine ungewöhnliche Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven kennen, der von Ada und der von Penny. 2008 versucht Ada wieder ins Leben zurückzufinden nach dem tragischen Verlust ihrer Familie und sie möchte das Geheimnis von Penny zu ergründen. Pennys Geschichte spielt ungefähr vierzig Jahre früher und doch ist das Schicksal der beiden Frauen vom Hausboot miteinander verbunden.

Ich hatte eine Liebesgeschichte erwartet, aber das Buch ist sehr viel mehr. Um Penny rankt sich ein Kriminalfall, der ihr Leben maßgeblich beeinflusst und ist da Ada, die das Geheimnis um Penny ergründen will.

Zwei unterschiedliche Frauen, die doch so vieles gemein haben. Beide sind sie sympathisch und empathisch, beide müssen sie mit ihrem Schicksal laben. Ich konnte die Beweggründe für ihr Handeln gut nachvollziehen.

Es ist wirklich schwierig das Buch aus der Hand zu legen, wenn man einmal mit der Geschichte angefangen hat. Sie geht zu Herzen und spannend zur gleichen Zeit. Die Geschichte erzählt von Verlusten und Trauer. Aber sie zeigt auch, dass es möglich ist, wieder ins Leben zu finden und dass alles Dunkle sich auch wieder verzieht.

Obwohl ich dachte, dass der Hergang voraussehbar ist, wurde ich doch immer wieder von Begebenheiten überrascht, die ich so nicht erwartet hatte. Neben den beiden Hauptcharakteren waren aber auch die anderen Personen sehr gut geschildert.

Eine berührende Geschichte.