Rezension

Die Geschichten, die ein Ort erzählt

Die Frauen von Maine -

Die Frauen von Maine
von J. Courtney Sullivan

Bewertet mit 3 Sternen

Spannender und interessanter Ansatz die Geschichte einer Gegend und insbesondere eines bestimmten Hauses, verwoben mit unterschiedlichen Schicksalen und einer Familiengeschichte zu erzählen. Für mich wirkte die Geschichte aber fast schon überladen und hat den Fokus innerhalb der Haupthandlung für mich ein bisschen verloren.

Was mich ein bisschen unschlüssig zurücklässt, sind die vielen Einzelschicksale und Geschichten, die zwar angerissen werden, aber dann irgendwie so im Raum hängen bleiben. Im Fokus der Geschichte steht zu Anfang und rahmengebend ganz klar Jane,  im Verlauf der Handlung erfährt man aber auch ganz viel über Generationen anderer Frauen, die in Maine lebten und den Ort, sowie seine Geschichte geprägt haben. Die verschiedenen Handlungsstränge sind hier vielschichtig miteinander verwoben und ergeben eine stark verdichtete Handlung. Auch das Leben der indigenen Bevölkerung wird immer mal wieder aufgegriffen und war sehr interessant aufgearbeitet. 

Teilweise fand ich diese Schicksale sogar spannender und ergreifender als die Haupthandlung rund um Janes Leben, die dagegen fast schon blass und abgedroschen wirkt. Aber nachdem sie für Janes Recherche dienlich waren, verschwinden die Frauen aus der Vergangenheit wieder in der Versenkung.

Immer wieder greift die Geschichte auch das Thema Spiritualität auf, um die Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. So richtig wollte das für mich zwischen Janes Alkoholismus und den katastrophalen Familienverhältnissen aber nicht funktionieren. 

Für mich hat sich die Story sehr überladen angefühlt und war ein ständiger Wechsel zwischen Kapiteln, die ich wirklich mochte und einer Protagonistin, die ich als anstrengend empfunden habe. Für mich ist der Funke nicht übergesprungen, aber das Buch hat einiges zu bieten.