Rezension

*+* Die Mutter Teresa der Bildung *+*

Ich bin Malala - Malala Yousafzai, Christina Lamb

Ich bin Malala
von Malala Yousafzai Christina Lamb

*+* Die Mutter Teresa der Bildung *+*

 

Inhalt:

Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft.Ihre Geschichte sorgte international für Erschütterung: Am 9. Oktober 2012 wird die junge Pakistanerin Malala Yousafzai auf ihrem Schulweg von Taliban-Kämpfern überfallen und brutal niedergeschossen. Die Fünfzehnjährige hatte sich den Taliban widersetzt, die Mädchen verbieten, zur Schule zu gehen. Obendrein führte sie für die BBC ein vielbeachtetes Blog-Tagebuch über ihren Alltag unter den Islamisten. Damit war ihr Todesurteil gefällt. Die Kugel traf Malala aus nächster Nähe in den Kopf; Doch wie durch ein Wunder kam das mutige Mädchen mit dem Leben davon.
Schon kurz danach hat sie erklärt, dass dieser Anschlag sie nicht davon abhalten wird, auch weiterhin für die Rechte von Kindern, insbesondere Mädchen, einzutreten. Für ihr außergewöhnliches Engagement wurde Malala für den Friedensnobelpreis nominiert. Dies ist ihre Geschichte. (Quelle: Verlagsgruppe Droemr Knaur http://www.droemer-knaur.de/buch/Ich+bin+Malala.7920357.html)

Das Cover:
Es zeigt Malala mit einem über ihren Kopf gelegten Schal in ihrer Lieblingsfarbe Pink. Die junge Frau schaut mich mit einem Blick an, aus dem Interesse, Freundlichkeit und Stolz sprechen. Sie macht mich neugierig auf ihre Geschichte.

Meine Meinung:
In diesem Buch wird nicht nur Malalas Geschichte erzählt, sondern auch die ihres Landes. Sie lebte bis zum Anschlag in Pakistan. Genauer gesagt im Swat-Tal, in dem ihr Volk der Paschtunen beheimatet ist.
„Ich in Malala“ besticht durch seinen leichten Erzählstil. Es war mir oft so als ob ich mit der jungen Frau gemütlich auf der Couch sitze, einen Kaffee trinke und sie mir den neuesten Tratsch erzählt, jedoch...weit gefehlt!
Bei aller Schwere, die ihrer Geschichte zunehmend anlastete, dominierten jedoch stets Hoffnung und Zuversicht in ihren Worten und ich wunderte mich ein ums andere Mal über die Stärke, die Malala in sich trägt. Egal, was passiert war, sie gab nie auf, im Gegenteil, jeder Rückschlag war für sie ein Ansporn, noch gewaltiger zu kämpfen.
Sehr bedrückend war für mich, dass sie überhaupt für ihren Wunsch kämpfen muss. Denn das, was sie fordert, ist ein Grundrecht ihres Volkes. Laut Malala steht diese Bildung der Frauen und Mädchen noch nicht einmal im Konflikt mit dem Koran, auch wenn die Taliban dem dummen Volk das glauben machen wollte und will.
Auch die Entwicklung der Taliban zu ihrer großen Macht wird sehr gut geschildert. Die Informationen sind so umfangreich, dass ich mir unmöglich alles merken konnte. Aber im Großen und Ganzen habe ich schon verstanden, worum es ging und wie es zu der immer größeren Machtübernahme dieser Terror-Organisation kommen konnte. An einigen Stellen erinnerte mich der Hergang sehr an die Zeit des deutschen National-Sozialismus, als der Wolf im Schafspelz“ganz ungeniert die Bevölkerung zu täuschen vermochte mit dem vermeintlichem „Wohlwollen“ für das Volk. Nur wenige stellten sich der Taliban entgegen und hinterfragten die Botschaften und so gewannen die Terroristen immer mehr an Macht.
Malala gehörte dem Widerstand an und da sie schon von Kindesbeinen an ihrer Vision des Rechts auf Bildung für alle gefolgt ist und schon als sehr junger Mensch immer wieder im Fokus der Medien stand, geriet sie in die Schusslinie der Terroristen....

Die junge Frau hätte aber nicht zu dem werden können, was sie wurde und ist, wenn nicht ihr Vater ebenso ideell wie sie selbst gewesen wäre und sie immer wieder dazu ermuntert hätte, zu ihrer Meinung zu stehen und für sie zu kämpfen.

Bis zum Zeitpunkt des Anschlags wurde ich mit sehr viel Wissenswertem über Pakistan sowie der Struktur der Taliban sowie deren Verstrickung mit der Landesregierung und dem Militär konfrontiert. Eigentlich sind dies nicht die von mir bevorzugten Themen. Jedoch waren diese Informationen so interessant und anschaulich dargebracht, dass ich über mich selbst staunte, denn ich las mit wachsender Begeisterung dieses Buch. Der Schreibstil ist sehr mitreißend und einfühlsam und schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich der jungen Frau sehr verbunden und ich wollte ihr einfach weiter zuhören und wissen, was sie noch zu sagen hatte.

Obwohl allgemeinen bekannt, dass Malala den heimtückischen Anschlag schlussendlich gut überstanden hat, litt ich beim Lesen mit, mit ihr selbst und dem Rest der Familie.

Ach gäbe es doch mehr Malalas, Menschen die sich was trauen und den Mund aufmachen. Ich hoffe sehr, dass sie ihren Weg wird gehen können und wir noch oft von ihr hören werden.

Ich traue ihr zu, vieles zu bewegen und bewirken!

 

Mein Fazit:
Sowohl Malalas persönliche Geschichte als auch die informativen Einschübe rund um ihr Tal sind sehr lesenswert. Zusammen mit meinen 5 Sternen spreche ich eine klare Leseempfehlung aus!
 

Infos zum Buch:
„Ich bin Malala“ über Malala Yousafzai wurde von der Korrespondentin Christian Lamb geschrieben. Das Buch ist unter der ISBN-Nr. 978-3-426-27629-7 bei Droemer-Knaur erschienen. Es umfasst 400 Seiten und ist auch als eBook erhältlich.

 

*+* Weitere Rezensionen und mehr rund ums Buch gibt es unter http://irveliest.wordpress.com *+*