Rezension

Düster, spannend, humorvoll

Todesboten - Seelenweiß (Band 1) -

Todesboten - Seelenweiß (Band 1)
von Mika D. Mon

Bewertet mit 5 Sternen

Großartiger und düsterer Fantasyauftakt

Klappentext:

»Shiro kümmert sich um die ruhelosen Geister dieser Welt. Sein Job ist kalt, einsam und die Toten reden nicht. Perfekt, denn er braucht nichts und niemanden. Außer die Regeln seiner Rasse, die er blind befolgt: Kein Mitleid. Keine Liebe. Keine Gefühle.

Doch als bei einem blutigen Massaker ein ganzes Dorf ausradiert wird und alle Seelen spurlos verschwinden, bekommt Shiros scheinbar heile Welt Risse. Leider ist sein unverschämter Kollege Veit der Einzige, der ihm bei dem Mysterium um die gestohlenen Leben helfen kann. Genervt macht er sich mit dem selbstgefälligen Mistkerl auf den Weg, des Rätsels Lösung zu finden. Dabei ahnt er nicht, dass das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel steht – und dass Regeln dazu da sind, gebrochen zu werden.«

Todesboten sind in der Gesellschaft nicht willkommen. Ihre Berufung ist es, die ruhelosen Seelen der Verstorbenen ins Jenseits zu leiten - dies macht sie nicht wirklich zu beliebten Artgenossen. Ihre Gabe, hierbei keine Gefühle erleben zu müssen, ist definitiv von Vorteil. Shiro ist seit Jahren als Einzelgänger unterwegs und hat sich mit seiner Bestimmung arrangiert. Als jedoch ein gesamtes Dorf gewaltsam umgebracht wird, versucht Shiro den Schuldigen ausfindig zu machen. Ausgerechnet wird er von Veit dabei begleitet - auch ein Todesbote, der ihm den letzten Nerv raubt. Wird es den beiden gemeinsam gelingen, das Rätsel zu lösen?

Das Setting der Todesboten ist insgesamt eher düster und mysteriös gehalten, was die Geschichte sehr interessant macht. Nichts ist vorhersehbar und bis zum Schluss halten ungeahnte Wendungen die Spannung aufrecht. Die Charaktere von Shiro und Veit sind detailliert und vielschichtig beschrieben, dennoch lernt der Leser immer wieder neue Facetten der beiden Hauptprotagonisten kennen. Shiro ist ein introvertierter Mann, der nur wenig Erfahrung in Sozialkontakten hat und dadurch zeitweise etwas hilflos rüberkommt - zumindest was Emotionen angeht. Veit dagegen legt äußerlich ein starkes Selbstbewusstsein an den Tag und überspielt so seine persönlichen Unsicherheiten. Beide Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, obwohl Shiro immer noch mein Liebling ist. Die humorvollen Dialoge und Sticheleien der beiden haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht. Auch Amariel und Violence sind sehr spannende Charaktere, über die ich gerne noch mehr erfahren möchte. Die Protagonisten verhalten sich durchwegs nachvollziehbar und schlüssig.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich innerhalb kürzester Zeit mitgerissen.
Fazit: Ein spannender und mitreißender Auftakt einer düsteren und großartigen Fantasy-Reihe! 5 von 5 Sternen!