Rezension

Durschnittlich

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung -

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung
von Jenny Colgan

Bewertet mit 3 Sternen

Carmen wird arbeitslos, als das große Kaufhaus im Ort, in dem sie gearbeitet hat, die Tore schließen muss. Da es auch keine anderen Jobs in ihrer Heimatstadt gibt, ist sie gezwungen, wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Schließlich wendet sich ihre Mutter ans Carmens Schwester, eine erfolgreiche Anwältin, die gerade mit dem vierten Kind schwanger ist, damit diese sich nach einem Job für Carmen umschaut. Als sich dadurch die Möglichkeit ergibt, dass Carmen bis Weihnachten in einer kleinen Buchhandlung in Edinburgh aushilft, zieht sie kurzerhand bei ihrer Schwester ein.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich von Carmen nicht mehr endlos genervt war. Zu Beginn benimmt sie sich kindisch, bockig, sieht alles negativ und versinkt knietief im Selbstmitleid. Das war kaum zu ertragen. Diese Haltung behält sie über weite Teile der Handlung bei. Erst nach und nach öffnet sie sich dem Leben, der Buchhandlung und den Menschen und sieht nicht nur das Negative in allem.  Leider ist Carmen nicht die einzige Person in diesem Buch, die den Langmut der Leserinnen strapaziert. Ihr wird ein kindischer, manipulativer und auch ansonsten sehr unsympathischer Autor zur Seite gestellt, sowie eine Nanny, die blendet, aber eher eine hohle Nuss ist und sich nur um sich selbst dreht.

Neben diesen auffallend anstrengenden Figuren erscheint der Rest der Menschen dieser Geschichte dann schon fast nett, obwohl auch diese Personen mich nicht wirklich überzeugen konnten. Von den bislang drei Kindern der übermächtigen Schwester, dienen die beiden Mädchen, um Carmen und ihre Schwester zu spiegeln. Die Männer bleiben in der Geschichte eher blass und konnten mein Herz nicht erobern.

Der Pluspunkt war für mich, dass ich „Weihnachten in der kleinen Buchhandlung“ von Jenny Colgan als Hörbuch gehört habe. Denn das wird von Vanida Karun gesprochen. Eine der besten Sprecherinnen, die der deutsche Hörbuchmarkt zu bieten hat.

Fazit: Es fehlen die Sympathieträger, die eine gute Liebesgeschichte braucht. Mir fehlte zudem Witz und Herz. Man kann die Geschichte hören, muss man aber nicht.