Rezension

Ein ausgezeichneter Krimi

Diridari - Susanne Rößner

Diridari
von Susanne Rößner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine rätselhaft Einbruchsserie hält das Team um Eva und Sauerwein in Atem. Hohe Versicherungssummen und an den Tatorten die DNA und die Fingerabdrücke eines Toten lassen die Ermittler staunen.                                                                                                                                                                                                Ein zweiter Handlungsstrang führt uns zu Miriam Dahl, eine lebenslustige attraktive Frau, die Opfer einer Entführung wurde. Sie ist in der Gewalt eines Mannes, der sie im Keller gefangen hält und mit Hilfe eines eingepflanzten Chips nicht nur lückenlos überwacht, sondern auch per Stromschläge diszipliniert. Eine akribische und immer wieder unkonventionelle Ermittlungsarbeit, die manchmal auch die Grenzen der Legalität streift, bringt Eva und Sauerwein auf die Spur einer seit Jahren operierenden skrupellosen Bande und auch der Vermisstenfall Miriam Dahl spielt dabei eine Rolle.

Ich kannte den ersten Krimi von Susanne Rößler nicht, bin auf dieses Buch durch die Rezensionen und Lesetipps in diversen Buchcommunities aufmerksam geworden und kann mich dem allgemeinen Urteil nur anschließen. Das ist ein Krimi, wie ich ihn gerne lese. Kleine Dialekteinsprengsel und lokale Begebenheiten lockern die Handlung auf, aber im Mittelpunkt steht der Kriminalfall, der durch seine trickreichen Wendungen den Leser in Atem hält. Dabei steigt die Spannung kontinuierlich an und ganz besonders  die Passagen, die das Martyrium des Entführungsopfers erzählen, sind großartig angelegt. Die Abhängigkeit, in die Miriam gerät, das bekannte Stockholm Syndrom, wird quälend realistisch geschildert. Dazu kommt die ständige Lebensgefahr, in der sie schwebt, nachdem sie für ihren Entführer zur Belastung geworden ist. Dieser Zeitdruck erfasst auch die Ermittler, denn es wird immer deutlicher, dass beide Fälle verwoben sind.

Diridari ist absolut gelungen, realistische Ermittlerarbeit mit geduldig abgearbeiteten Spuren, spannende Wendungen, die in den Leser miträtseln lassen und immer wieder dosiert eingestreute Dialekt-und Regionalanklänge, die für Witz und ein Schmunzeln sorgen. Auch die Querelen im Kollegenkreis um Max bringen Schwung in die Geschichte. Dabei sind diese Ausflüge in den Humor und ins Privatleben der Beteiligten gut abgestimmt und nie wird der spannende Kriminalfall aus den Augen verloren.