Rezension

Kriminelle Energien

Diridari - Susanne Rößner

Diridari
von Susanne Rößner

Bewertet mit 5 Sternen

"Diridari" ist der zweite Fall für das sympathische bayrische Ermittlerteam aus Rosenheim, nach "Fangermandl" war ich auf die Fortsetzung der Reihe schon mächtig gespannt. Diesmal hält eine Einbruchserie die Region in Atem, da Not am Mann ist muss Sauerwein mit seinem Team einspringen und die zuständigen Kollegen vertreten. In die Wohnungen betuchter Bürger wurde eingebrochen, wertvolle Gemälde und Schmuck gestohlen. Als sich bei den Ermittlungen herausstellt, dass die sichergestellten Fingerabdrücke und DNA Spuren einem Toten gehören, bekommt der Fall Brisanz und führt unser Team zur Recherche an die Ostsee. Und wie passt der mehrere Monate zurückliegende Entführungsfall zu den Einbrüchen? Gibt es eine Verbindung? Eva und ihre Kollegen haben alle Hände voll zu tun.

Susanne Rößner hat mich mit ihrem zweiten Fall genauso begeistert wie mit "Fangermandl", was, wenn die Erwartungen hoch sind,  nicht ganz so leicht ist. Auch hier ist der Titel Programm und passt hervorragend zur Story.

Dieser Fall unterscheidet sich sehr vom ersten, hat aber die nötige Brisanz, obwohl es am Anfang nur nach einer Einbruchserie aussieht. Dass es um mehr als die Einbrüche gehen muss wird dem Leser schnell klar, denn neben dem Strang um die Ermittler findet sich ein zweiter um die entführte Miriam, die in einem Haus festgehalten wird. Nicht nur festgehalten, zuvor musste sie sich gegen ihren Willen einer kleinen Operation unterziehen, jetzt scheint es für sie kein Entkommen zu geben. Man verfolgt das Geschehen zweigleisig, leidet mit Miriam mit und fühlt, wie sich ihr Verhältnis zu ihrem Entführer ändert, je länger sie festgehalten wird.

Eva, Karl und Max bearbeiten währenddessen die Einbrüche, wobei die Zusammenarbeit von Max wieder einmal erfolgreich torpediert wird, er entwickelt sich zum Störfaktor im Team. Sauerwein muss ihn mehrmals zurechtweisen, das Verhältnis wird immer gespannter.

Der Fall wird komplexer, je mehr das Team herausfindet, die Autorin legt gekonnt falsche Fährten und verwirrt ihre Leser. Kaum glaubte ich eine passende Lösung zu haben, konnte ich meine Theorie wieder verwerfen. Bis zum Ende bleibt es spannend, die Auflösung ist sehr makaber, aber plausibel erklärt und in sich stimmig.

Besonders gut gefallen hat mir, dass auch das Privatleben wieder eine Rolle spielte und  viele alte Bekannte aus dem ersten Fall mit dabei waren. Kristina, Rosie und  Hohenfels sind wieder mit von der Partie, vor allem Kristina, die inzwischen eine gute Freundin von Eva ist, hat wieder eine tragende Rolle. Eva ist inzwischen mit Julian Vossen liiert, wobei Julian leider nur Anfangs im Buch auftaucht. Max ist immer noch eifersüchtig, Karl wird bald Vater werden und Sauerwein datet Frau Sommersprosse. Grade diese privaten Geschichten machen die Protagonisten so lebendig, lockern die Handlung mit Witz und Humor auf.

Fazit: "Diridari" hat mich genauso begeistert wie "Fangermandl", ein Regionalkrimi mit Spannung, aber auch Humor und einer komplexen Story. Ich bin auf den nächsten Teil  schon mächtig gespannt.