Rezension

Ein Blick in die (nahe) Zukunft?

Das Ting - Artur Dziuk

Das Ting
von Artur Dziuk

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Linus entwickelt schon lang an einer App die helfen soll gute Entscheidungen zu treffen, sich gesund zu ernähren, sich genug zu bewegen, erfolgreich zu sein.

Gemeinsam mit Adam, Niu und Kasper gründet er ein Start-up um „Das Ting“ endlich marktreif zu machen. 

In der ersten Testphase erklären sich alle Gründer bereit das Ting zu benutzen und jede Empfehlung zu befolgen. 

 

Gestaltung

Das Cover ist wirklich ein Eyecatcher. Die Farbkombination blau-orange springt sofort ins Auge. Ausserdem fühlt sich das Buch sehr gut an! Der Buchrücken ist mit Leinen eingefasst, und der Fingerabdruck und der Titel sind eingeprägt.

 

Sprache & Charaktere

Artur Dziuk überspitzt und lässt einen in die Abgründe der menschlichen Natur blicken. 

Er erzählt die Geschichte des Start-ups aus den vier Perspektiven der Gründer. 

Da gibt es einmal Linus: Er ist ein unsicherer Typ, hat Ärger mit seiner Freundin, weil er noch nichts in seinem Leben beendet hat, ist ziemlich unselbstständig. In die Entwicklung des Ting hat er seine ganze Kraft gesteckt und auch schon einen Prototypen entworfen, doch dann stösst er beim Programmieren an seine Grenzen, weshalb Niu mit im Team ist

Niu ist schüchtern und introvertiert, aber im Programmieren ein absolutes Ass. Sie verpasst dem Ting die fehlenden Komponenten und entwickelt es gemeinsam mit Linus noch weiter.

Adam ist das Gesicht des Tings. Er vermarktet, promotet und sucht Investoren. Er ist ein Karrieremensch. Möchte Profit, Erfolg und Ansehen erzielen.

Weil so ein Projekt aber viel Geld kostet, ist Kasper mit im Boot. Er investiert Geld in das Start-up um sich von seiner Familie zu lösen und zu beweisen, dass er allein erfolgreich sein kann.

Diese vier Personen stehen absolut im Fokus der Geschichte. Es gibt nur wenig Nebencharaktere, wenig Nebenhandlung. Es ist sehr konzentriert auf deren Entwicklung.

 

Story

Man begleitet das Team bei der Gründung und vor allem während der Testphase. Es wird erzählt wie sich das Ting auf ihr Leben auswirkt, wie sie damit umgehen und wie sie sich verändern.

 

Es ist eine Geschichte die zum Nachdenken anregt, darüber wie uns Technik beeinflusst, wie sehr wir uns von ihr abhängig machen und was für Auswirkungen das auf unser soziales Umfeld hat. Würde ich das Ting benutzen? Welche Risiken würden bestehen? 

 

Ich hätte mir ein wenig mehr vom Ting selbst gewünscht. Mehr konkrete Empfehlungen und deren Auswirkungen. Wie funktioniert es? Wie wirkt es sich auf die Allgemeinheit aus? Was halten Freunde und Familie davon? Vielleicht sogar einen Blick in die Zukunft, in der das Ting zum Alltag gehört.

 

 

Fazit

Eine spannende Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Es wird aber eine andere Geschichte erzählt, eine andere Stimmung verbreitet, wie es der Klappentext vermittelt. Es ist kein dystopischer Roman in dem es sich um weiterentwickelte Technik und eine futuristische Gesellschaft dreht. Es ist ein gesellschaftskritischer, sehr aktueller Roman, der einen Blick in die recht nahe Zukunft wirft.