Rezension

Ein Buch voller Wunder

Wunder - Raquel J. Palacio

Wunder
von Raquel J. Palacio

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Eigentlich ist der 10-jährige August Pullman ein ganz normaler Junge. Eigentlich! Währe da nicht sein entstelltes Gesicht. Weil er immer wieder operiert werden musste, ist er noch nie zur Schule gegangen, aber das soll sich jetzt ändern. Damit beginnt für August eine Zeit voller neuer Herausforderungen.

Meine Meinung:

Das Buch ist in mehrere größere Abschnitte unterteilt, die nicht nur aus Augusts Sicht, sondern auch der anderer Personen erzählt werden. Sie gehen vor allem auf das Leben mit August ein, aber auch darauf, wie es ihr eigenes beeinflusst, mit ihm befreundet zu sein oder anderweitig mit ihm zu tun zu haben. So bekommt man eine gute Einsicht in die Gefühlslage und Gedanken etwaiger Beteiligter. Jeder Abschnitt beginnt dabei mit einem Zitat aus einem Lied oder Buch, welches auf die jeweilige Person abgestimmt ist, aus deren Sicht er erzählt wird. Außerdem sind die Abschnitte nochmals in teils sehr kurze Kapitel unterteils, die sehr schön mit Überschriften versehen sind.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten und trotzdem nicht anspruchslos. Das Buch lässt sich super schnell und gut lesen. Das Einzige, was mich ein klein Wenig gestört hat, war ein Abschnitt, welcher ohne ersichtlichen Grund plötzlich ohne Großbuchstaben und wörtliche Rede auskommt. Ansonsten war ich aber schnell mit der Geschichte durch.

Diese ist wunderschön und herzlich. Sie kommt ohne große Spannung daher, aber dafür mit umso mehr Gefühl und Emotionen. Sie brachte mich an manchen Stellen zum Lachen und an anderen zum Weinen, ist lebensbejahend und macht auf jeden Fall darauf aufmerksam, wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man nicht krank ist oder entstellt, so wie der junge Protagonist.

August ist einfach traumhaft. Er ist ein Protagonist, den man einfach nur ins Herz schließen muss, weil er so liebenswert ist. August ist klug, witzig und nimmt sich selbst nicht so ernst. Ich glaube, jeder sollte sich ein Beispiel an seiner inneren Stärke nehmen und der Kraft, mit der er sein Aussehen nicht nur erträgt, sondern so offen wie nur möglich damit umgeht. Aber das Wichtigste an ihm ist die Entwicklung, die er durch die Geschichte hindurch nimmt. So wird aus einem babyhaften, unsicheren Jungen ein selbstbewusster junger Mann.

Wichtig zu erwähnen sind auch Augusts Eltern und seine Schwester Via, die auf verschiedene Arten mit seinem Aussehen umgehen und doch irgendwie gleich. Seine Eltern lieben ihn ohne Kompromisse, sind aber auch ansonsten sehr sympathische und einnehmende Charaktere. Via ist auch toll. Wie sie August liebt und mit ihm umgeht, ist beispielhaft, aber auch ihre Bedenken sind absolut verständlich.

Alles in Allem ist Wunder ein wunderschönes Buch, mit einer nachdenklichen, emotionalen Geschichte, die auf jeden Fall gelesen werden sollte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

4,5/5 Sterne