Rezension

Einfach WUNDERbar

Wunder - Raquel J. Palacio

Wunder
von Raquel J. Palacio

Bewertet mit 5 Sternen

August Pullman war sein ganzes Leben schon anders. Aufgrund eines Gendefektes musste er schon früh viele Operationen über sich ergehen lassen und konnte deshalb nie eine normale Schule besuchen. Doch jetzt soll er in die fünfte Klasse einer Middleschool eingeschult werden. Er weiß, dass er oft angestarrt wird und versucht es seinen Mitschülern nicht übel zu nehmen, wenn sie gemein zu ihm sind, da sie es meistens gar nicht mit Absicht sind, aber trotzdem würde er gerne manchmal einfach nur unsichtbar sein. Letztendlich wagt er den Schritt doch und die ganze Welt kann endlich erfahren, was für ein warmherziger und witziger Junge August Pullman tatsächlich ist.

Schon als ich das Buch einen Tag nach seinem Erscheinen in meiner Stammbuchhandlung gesehen habe, war mir klar: Dieses Buch muss ich lesen!
Ich hatte vor nicht so langer Zeit "Das Phantom der Oper" verschlungen ( beide Versionen: einmal die von Gaston Leroux hier und einmal die von Susan Kay hier) und die Geschichte hatte mich ein bisschen daran erinnert, natürlich nur bezogen auf die Entstellung des Gesichtes.
Und zum Glück hatte meine Buchhändlerfreundin auch glatt noch eine Leseexemplar für mich und ich hatte das Buch an knapp einem Tag ausgelesen.

Das lag zum einen an dem toll zu lesenden Schreibstil von Frau Palacio, die sich auch der Idee bediente, die Geschichte von mehreren Personen erzählen zu lassen. Da das oft schief geht, war das der einzige Punkt bei dem ich skeptisch war, aber die Autorin konnte mir dann beweisen, dass es die Geschichte auch fördern kann, wenn verschiedene Leute sie erzählen. 
In diesem Fall sind es alles Menschen aus Auggies Umfeld und so bekommt man mit, wie sie ihn sehen und was sie über ihn denken.

Natürlich gibt es in der Handlung nicht die ganz große Action, aber die braucht das Buch auch gar nicht, denn es lebt vor allem durch die lebhaften Beschreibungen, die Auggie dem Leser von seinem Leben darbietet.
Dazukommt, dass das Verhältnis von witzigen Dialogen, da August durchaus fähig ist, über sich selbst zu lachen und rührenden Momenten, bei denen er am liebsten den Kopf unter seinem Kopfkissen für immer vergraben möchte, perfekt ausgeglichen ist und so für gute Abwechslung der Emotionen sorgt.  

Doch was wäre ein WUNDERbares Buch ohne WUNDERbare Charaktere. 
Da ist nämlich nicht nur Auggie, der einem schon in der ersten Sekunde ans Herz wächst, sondern auch seine wunderbare Familie, bestehend aus seiner Mutter und seinem Vater und seiner großen Schwester, die es mit ihm als kleinen Bruder auch nie leicht hatte, weil nunmal August durch seine Krankheit immer im Mittelpunkt stand und sie ihre Bedürfnisse immer hinten anstellen musste. 
Außerdem gibt es noch viele andere liebenswerte Nebencharaktere, die August durch das Jahr begleiten und die ihn in seiner schwierigen Lage unterstützen, aber diese möchte ich jetzt nicht vorwegnehmen, da es viel mehr Spaß, sie selber zu entdecken.

Zwar gab es öfters rührende Stellen, wie ich oben schon sagte, aber die Tränen kamen dann doch erst am Ende, das einfach vollkommen ist und wie ich hoffe, allen Menschen, die es lesen, die Augen öffnen wird.

Fazit:
"Wunder" hat mich auf dieselbe Art und Weise umgehauen wie "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Natürlich ist es nicht so traurig und nicht so anspruchsvoll philosophisch, aber es zeigt jedem, der es liest, dass nicht nur das schön ist, was schön scheint und das wir besser die Augen aufmachen sollten für die Dinge, die unser Leben auf WUNDERsame Weise bereichern können, so wie es eben August Pullmann für die Menschen in seinem Leben getan hat.
Deshalb vergebe ich volle fünf Sterne für dieses WUNDERvolle Buch und sage, dass "Wunder" das Buch 2013 ist.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 15. März 2014 um 19:00

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