Rezension

Ein cooler Auftakt, der viel Spaß gemacht hat...

Hard Liquor -

Hard Liquor
von Marie Grasshoff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Neon Birds, Der dunkle Schwarm und jetzt Hard Liquor - die Ideen und die Weltgestaltung fand ich immer großartig, aber mit den Charakteren war ich immer am struggeln...bis jetzt.
Der Schreibstil hat sich wunderbar leicht gelesen, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Ich mag ihre lockere Art, die die Welt fantastisch erklärt, nicht zu viel, nicht zu wenig, aber sich trotzdem Zeit lässt. Ich habe die Mischung aus New York, Urban Fantasy, Göttern, einer Sekte, Geheimnissen, Intrigen, Gewalt und Tychos Gefühlschaos sehr geliebt. Der Klappentext spoilert ziemlich viel, sodass die ersten 200 Seiten keine allzu großen Überraschungen aufwiesen, trotzdem hatte ich viel Spaß, obwohl die ein oder andere Sache, wenn man viel in dem Genre liest, offensichtlich war...naja, oder ich habe einfach ein Gespür dafür.
Normalerweise konnten mich Maries Charaktere nie ganz catchen, aber in diesem Fall haben mir Tycho und Grayson, aber auch Logan, seine Familie, etc. sehr gut gefallen. Besonders Tychos Zwiespalt zwischen richtig und falsch, ihrer Angst, ihrer Wut, ihrer Hilflosigkeit und ihrem Bedürfnis nicht Alleine zu sein, hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich an bestimmten Stellen gut in sie hineinfühlen. Für meinen Geschmack hätten noch mehr Grayson und Logan vorkommen können, aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau. Ich mochte die Lockerheit, dass sich Grayson und Tycho ergänzen, keine Liebe auf dem ersten Blick, aber Liebe geht sowieso viel tiefer als die äußere Attraktivität. Liebe kann nun mal nicht alle Wunden und Narben heilen, sondern nur den Prozess der Heilung unterstützen. Wer eine packende, spannende, gut geschriebene Geschichte mit Mythologie, Göttern und einigen witzigen Ideen sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Ich vergebe 4,5/5 Sterne und eine Empfehlung.