Rezension

Ein Garten der Gemeinschaft *****

Forgotten Garden -

Forgotten Garden
von Sharon Gosling

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem schweren und viel zu frühen Verlust ihres Mannes zieht sich Luisa in sich selbst zurück. Ihren Traum als Landschaftsgärtnerin vernachlässigt sie, von ihrer Chefin wird sie ausgenutzt. Nach etlichen Jahren in einem unhaltbaren Zustand hält der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ein phantastisches Projekt für Luisa bereit: auf einem brachliegenden Grundstück könnte unter Luisas Leitung ein Gemeinschaftsgarten entstehen. Nach anfänglichem Zögern sagt Luisa zu, wird allerdings mit zahlreichen Problemen konfrontiert: insbesondere die Nachbarn des Grundstücks verhalten sich skeptisch, ja ablehnend.

Eine angenehme Sprachmelodie begleitet diesen außergewöhnlichen Roman, der sich mit unterschiedlichen tiefgreifenden Themen beschäftigt. Eine Witwe in ihrer Lebenskrise, ein engagierter Lehrer, der neben dem besagten Gartengrundstück eine Jugendgruppe organisiert und jungen Menschen am Rande der Gesellschaft Halt gibt, Drogen, Liebe, Vertrauen, Zusammenhalt. All das verknüpft Sharon Gosling zu einem wunderbaren Ganzen, das den Leser immer wieder stark berührt. Neben Luisa brillieren auch Cas, der Lehrer und Harper, eine eifrige, aber in widrigen Umständen lebende Schülerin, als wesentliche Figuren, welche die hervorragende Handlung tragen. Liebevoll ausgearbeitet sind aber nicht nur Goslings Personen, auch die Details zur Gestaltung des brachliegenden Areals und die zwischenmenschlichen Beziehungen sind hervorragend dargestellt. Mannigfaltige Emotionen beherrschen das Geschehen und übertragen sich auf den Leser, der anfangs ja gar nicht weiß, wohin die Reise mit Luise führen wird.

Auch wenn vielleicht nicht jede Kleinigkeit ganz realistisch ist, so überwältigt dieser Roman durch seine Zuversicht und Hoffnung. Ich bin sehr positiv überrascht von Sharon Goslings Erzählkunst und empfehle Forgotten Garden gerne weiter.