Rezension

Schöner Roman über Zusammenhalt

Forgotten Garden -

Forgotten Garden
von Sharon Gosling

Bewertet mit 3.5 Sternen

Seit Luisa vor einigen Jahren ihren Mann verloren hat, zieht sie sich von allem zurück. Ihr einziger Fixpunkt ist die Arbeit für eine unerträgliche Chefin, die sie und ihre Kreativität ausnutzt. Doch dann erhält sie ein verlockendes Angebot: In Collaton, einem Küstenort, soll sie ein verwildertes Grundstück in einen Gemeinschaftsgarten verwandeln. Luisa nimmt an, doch die Anwohner scheinen sich nicht für ihr Vorhaben zu interessieren oder legen ihr sogar Steine in den Weg. Nur Cas, Lehrer und Betreuer eines Boxprojekts, unterstützt sie und bald muss Luisa sich fragen, ob sie überhaupt bereit für einen Neuanfang ist.

„Forgotten Garden“ ist der dritte Roman der britischen Journalistin und Schriftstellerin Sharon Gosling. Zuvor hatte ich von ihr bereits „Lighthouse Bookshop“ gelesen, was mir gut gefallen hat. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht dreier Charaktere, jeweils in der dritten Person und Vergangenheitsform: Protagonistin Luisa, Lehrer Cas und Harper, eine der Jugendlichen aus seinem Boxprojekt. So ist es uns als Leser*innen möglich, die Geschichte von allen Seiten und aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.

Seit dem Tod ihres Mannes hat Luisa Schwierigkeiten, sich auf andere einzulassen und eigentlich nur ihre Schwester Jo um sich. Im Garten beginnt sie jedoch, sich an die alte Luisa zurückzuerinnern, die es liebte, Landschaften zu gestalten und gemeinsam mit ihrem Mann an Umweltprojekten zu tüfteln. In Harper entdeckt sie eine begabte junge Frau, die jedoch ganz andere Prioritäten im Leben hat, kümmert sie sich doch allein um ihren jüngeren autistischen Bruder. Cas hingegen macht gerade eine schwierige Phase in seiner Beziehung durch und wird außerdem von einem Vorfall in seiner Vergangenheit eingeholt.

Es gefällt mir gut, dass Sharon Gosling sich hier nicht einfach in eine Romanze zwischen Luisa und Cas stürzt, sondern zum Ausdruck bringt, dass manches sich nicht so einfach überwinden lässt. Auch die Idee des Gartens ist schön und bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen; für meinen Geschmack macht die Autorin jedoch zu viele Themen auf einmal auf.