Rezension

ein grandioser Auftakt

Revenge. Sternensturm (Obsidian-Spin-off)
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

Mit Revenge – Sternensturm, dem Auftaktband einer neuen Trilogie, taucht Jennifer L. Armentrout erneut in die Welt von Obsidian ein. Erschienen ist das Buch im November 2018 im Carlsen Verlag. Die Folgebände werden jahresweise, somit im Herbst 2019 und 2020 erscheinen. Da ist Geduld bei den Fans gefragt. Das Cover ist ein Traum in rosa! Mir persönlich gefällt es richtig gut und ist ein Hingucker in meinem Bücherregal, weil es sich mit seiner Gestaltung perfekt der anderen Reihe anpasst.

Ich würde allen Neulingen in diesem Universum raten zuerst die fünfbändige Obsidian-Reihe der Autorin zu lesen bevor mit dieser Reihe angefangen wird. Bei Revenge handelt es sich um ein Spin-Off zur Obsidian-Reihe und spielt vier Jahre nach dem Ende von Opposition, dem letzten Band der Reihe (Obsidian – Onyx – Opal – Origin – Opposition). Zwar denke ich, dass man Revenge auch ohne das Vorwissen lesen kann, aber das Lesen macht gerade Spaß, wenn man dieses Vorwissen hat.

Vier Jahre nach der verheerenden Invasion der Lux sind Außerirdische nun Teil der Bevölkerung. Durch den Krieg verlor Evie Dasher ihren Vater, ist aber dennoch fasziniert von den Lux, die zwar wie Menschen aussehen, in denen jedoch eine unvorstellbare Kraft innewohnt. Als sie an einem ungewöhnlichen Abend den geheimnisvollen, unheimlich attraktiven – und unverschämten – Luc kennenlernt, wird sie in eine ihr unbekannte Welt hineingezogen. Auf einmal wird das, was sie für die wahr gehalten hat, infrage gestellt. Und Evie muss feststellen, dass der Schlüssel zur Wahrheit bei Luc liegt.

Durch den gewohnt lockeren, angenehmen Schreibstil von Armentrout konnte ich ab der ersten Seite voll ins Buch einsteigen. Der schwarze Humor und die rasanten Dialoge, die für die Autorin so typisch sind, tragen einen mühelos durch das Buch und lassen einen nicht mehr los. Ich habe das Buch in Rekordgeschwindigkeit durchgelesen, wollte immer wissen, wie es weiter geht und war traurig als Buch viel zu schnell zu Ende war.

Der Druck war verschwunden, doch noch ehe ich mich rühren konnte, hatte er seine Hände fast zärtlich um meine Wangen gelegt. Er suchte meinen Blick. »Ich könnte vieles tun und habe vieles getan, und manchmal tue ich Leuten auch weh«, sagte er sanft und leise. »Aber dir könnte ich niemals wehtun.« S. 80

Ganz leicht und locker wird die Geschichte der Obsidian-Reihe mit der Handlung dieses Buches verwoben. Nicht sehr stark, nur gerade so, dass ein Wiedererkennungswert einiger Charaktere auftritt. Zudem werden immer wieder kleine Häppchen aus der vorherigen Reihe eingeworfen, über die ich mich als Fan sehr gefreut habe. Der Protagonist ist bereits aus der Obsidian-Reihe bekannt. Und wer die Bücher kennt, hat Evie – unserem Pendant zu Luc - eine Menge Wissen voraus. Es ist überaus amüsant mitzuerleben, wie sie nach und nach in die Welt von Luc hinein gezogen wird und doch muss man feststellen, dass man selbst als eingefleischter Fan doch nicht alles weiß und mit Evie viele Dinge neu kennenlernt.

„Meine Fingerspitzen kribbelten, während ich wartete. Seinen Atem spürte ich jetzt auf meiner Wange. Kurz schien er zu zögern, dann drückte er seine Lippen auf meine Stirn.“ S. 334

Luc hatte ich von Vorneherein in Herz geschlossen. Die Autorin versteht es einfach einen unwiderstehlichen Bad-Boy zu schaffen. Man kann Luc nicht mit Daemon Black vergleichen, weil er mit seiner Art ein ganz anderer Typ.  Luc hat mich von Anfang an einen großen Eindruck bei mir hinterlassen. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, weiß er sein Gegenüber in die Schranken zu weisen. Er ist knallhart, lässt nichts ungestraft, aber eins ist ganz sicher: Was ihm wichtig ist, das beschützt er – ohne Wenn und Aber. Ich habe es sehr genossen nicht nur die Harte Seite von Luc zu erleben, sondern auch die andere Seite seiner Persönlichkeit kennenzulernen.

Für Evie ist diese ganze Lux Sache, die sie sonst aus sicherer Entfernung beobachtet hat, eher neu. Obwohl sie Lux fürchten sollte, empfindet sie bei diesen Wesen eher eine ungesunde Neugier. Die Handlung wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und man kann als Leser sehr gut miterleben, wie Evie nach und nach die Welt der Lux kennen lernt. Ihre unverblümte Art, die sie gegenüber Luc an den Tag legt, hat mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht und mir Evie sehr sympathisch gemacht. Das ein oder andere Mal hatte ich jedoch das Gefühl, dass Evie die kleinere Version von Katy ist. Dabei konnte ich sie mit ihrer trotzigen Art nicht immer ganz ernst nehmen. Diesen Makel hat sie aber durch ihren Mut und ihre Selbstlosigkeit wieder wett gemacht. Luc und Evie könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre Zusammentreffen sind – wie man sich gut vorstellen kann – manches Mal sehr explosiv und bringen die altbekannte Armentrout-Dynamik in die Handlung, mein Blut in Wallung und mein Herz zum Tanzen.

Ans Action mangelt es dem Buch auf jeden Fall nicht. Dem Leser wird im Laufe der Handlung kaum eine Atempause gegeben, es gleicht einem wahren Adrenalin-Feuerwerk. Und auch, wenn man es kaum glaube mag, steigert sich diese Spannung zum Ende hin noch einmal und lässt einen atemlos zurück.

Fazit:

Toller Plot, viel Humor und eine Menge Action. Ein würdiger Auftakt des Spin-Offs der Obsidian-Reihe und ein Muss für alle Armentrout-Fans, das einen mit Gänsehaut zurück lässt! 5 Schmetterlinge.