Rezension

Ein Jugendkrimi mit starken Gefühlen

Wie ein Flügelschlag - Jutta Wilke

Wie ein Flügelschlag
von Jutta Wilke

Bewertet mit 4 Sternen

Für Jana, die aus nicht ganz einfachen sozialen Verhältnissen stammt, hat sich ein Traum erfüllt: sie hat ein Stipendium für ein privates Sportgymnasium erhalten. Nun kann sie so wie sie will schwimmen, ihre große Leidenschaft. Das Leben an der Schule ist für sie schwer, ihre Mitschüler akzeptieren sie nicht. Nur beim Training kann sie zeigen, was in ihr steckt, sie gehört zu den Besten des Teams. Ausgerechnet ihre stärkste Konkurrentin Melanie nähert sich ihr an und sie werden Freundinnen. Dann plötzlich ist alles anders, Melanie wird tot in der Schwimmhalle entdeckt. Jana glaubt nicht an einen Unfall, aber sie rennt gegen eine Mauer des Schweigens, aber sie gibt nicht auf.

Schon auf den ersten Seiten steigt der Spannungsbogen rasant an, so dass ich schon Bedenken hatte, ob dieses Niveau gehalten werden kann, aber Jutta Wilke schafft es. Der ganze Roman hält eine Spannung, die es schwer macht den Roman wegzulegen. Das Jutta Wilke für Jana die Ich-Erzählperspektive gewählt hat, trägt dazu bei. Ich fieberte auf jeder Seite bei Janas Handlungen, Entscheidungen und Gefühlen mit. Ihre Unsicherheit gegenüber ihren Mitschüler, ihre Schmetterlinge im Bauch und ihre Enttäuschung über ihre schwache Mutter. Am stärksten waren für mich aber die Passagen über ihr Gefühl, welches sie beim Schwimmen hat. Ihr Freiheitsgefühl konnte ich sehr nachempfinden. Die Aufklärung des Todes von Melanie war der rote Faden des Romans, aber das eigentlich spannende war, die Entwicklung Janas zu verfolgen.

Gerne hätte ich noch tiefer in die Gefühlswelt Janas geblickt, aber für ein Jugendbuch war es schon sehr intensiv ohne zu viel Kitsch. Ein empfehlenswertes Buch, über die Gefühle Teenager, der dazu noch mit klassischen Krimielementen aufwartet.