Ein leichter, sommerlicher Unterhaltungsroman
Bewertet mit 3 Sternen
Annika hat sich mit gerade mal 40 Jahren ihren beruflichen Erfolg auszahlen lassen und lebt nun ein schönes Leben in ihrem Häuschen an der Schlei, immer begleitet von ihrem Hund Lux. Nach der Trennung von Titus hat sie von Männern die Nase voll, was ihre Freundin Flora, die auch in ihrer neuen Heimat lebt, gar nicht glauben mag. Und so stellt sie ihr Fred vor, der wirklich viel charmanter ist, als zunächst gedacht.
Der Erzählstil ist locker, leicht und sehr unterhaltsam. Bei Spaziergängen am Strand und auf Bootsausflügen auf der Ostsee erleben wir die romantische Urlaubslocation an der Schlei, dürfen uns bei Floras Kochkünsten Appetit holen und tauchen ab in eine Idylle zum Wohlfühlen. Ein richtiger Sommerroman, der mit der großen Liebe, Freundschaft und der Erfüllung von Lebensträumen gut unterhält.
Inhaltlich geht die Geschichte eher in die unterhaltsame, romantische Schiene, auch wenn durch die selbstbewußte, starke Hauptfigur etwas anderes vermittelt werden soll. Aber Annika ist zwar eine offene Person, aber trotz ihrer 40 Jahre und all ihrem Erfolg im IT-Business doch nicht die toughe, gestandene Frau, die sie darstellen soll. Und wenn es um ihre eigenen Gefühle geht, verwandelt sie sich zurück in einen unreifen Teenager. Ich mochte ihre Freundin Flora, die sich mit ihrer Kochlust ein eigenes Deli aufgebaut hat, aber nicht mal auf das gemeinsame Konto mit ihrem Mann zugreifen kann. Soviel zu eigenständigen und erfolgreichen Frauen! Und Annika ist irgendwie auch noch nicht so erfahren, dass sie erkennt, wer für sie der Richtige sein könnte. Stattdessen entwickelt sie neue Ideen in Sachen Ferienwohnungsangebot und freut sich auf das dörfliche Sommerfest von Flora, denn die Bewohner haben Annika schnell als eine der ihren aufgenommen, fast wie eine Familie.
Die Geschichte ist wirklich schön erzählt, aber sie geht sehr ins Detail und verläuft insgesamt zu plätschernd, als das ich gespannt gelesen hätte. Es gab weder überraschende Wendungen, noch tiefere Hintergründe, die man nicht schon hätte ahnen können. Was mich aber am meisten gestört hat, ist das sentimentale und völlig herbei konstruierte Ende, was vielleicht einige Leser:innen dennoch mögen werden.
Ein leichter Urlaubsroman mit dem schönen Flair der Landschaft an der Schlei, der auf diese Gegend neugierig macht.