Rezension

Ein relativ ruhiger Thriller bei dem die Spannung für mich leider erst sehr spät eintritt.

Wenn der Nebel schweigt -

Wenn der Nebel schweigt
von Roman Klementovic

Bewertet mit 3 Sternen

Jana war 16 Jahre alt, als ihre Mutter ermordet wurde. Sie hat an diesem Tag nicht nur ein Elternteil verloren, da alle ihren Vater für den Mörder ihrer Mutter hielten. Jana hingegen ist sich da nicht so sicher. Ihre Eltern haben oft gestritten, aber wäre er dazu fähig? Anstatt ihm diese eine Frage zu stellen, flüchtete Jana direkt als sie volljährig wurde aus dem Tal und kehrte nie zurück. Bis jetzt. 13 Jahre später wird sie von dem letzten verbleibenden Freund der Familie zurückgerufen. Um ihren Vater soll es schlimm stehen, doch in inwiefern, ist dieser Freund nicht bereit zu erzählen. Dies müsse Jana sich selber anschauen. Also kommt sie zurück ins Tal und der Nebel schweigt. Anstatt in das Haus ihrer Familie zurückzukehren, in dem sie sich bis zum Tod ihrer Mutter so wohl gefühlt hat, bekommt sie die Haustür nicht mal mehr auf. Ihr Vater hortet alles. Nicht nur brauchbares, sondern auch Müll. Sie ist fassungslos über den Zustand des Hauses und ihres Vaters. Dieser will sie nicht bei sich haben und auch der Rest ihrer Familie scheint sie nicht mit offenen Armen zu empfangen.

Es ist nicht so das sie lange bleiben mag. Sie will sogar so schnell wie möglich wieder aus diesem Tal verschwinden, aber nach einem unbedachten Satz ihres Onkels scheint in ihr neue Hoffnung aufzukeimen endlich die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter zu erfahren. Doch sie bringt sich dabei selber in Gefahr.

 

Jana wirkt für mich nicht sonderlich sympathisch. Auch wie sie am Anfang mit ihrem Vater umgeht ist sehr befremdlich. Sicher hat sie viele Fragen und ist erst einmal geschockt, was aus ihrem alten Zuhause geworden ist. Aber hätte sie sich nicht bemühen können? Keiner weiß, wie behilflich ihm die Bewohner des Tals nach dem Vorwurf des Mordes an ihrer Mutter waren und nachdem Jana verschwand und dies wird auch nicht aufgeklärt. Hat ihn vielleicht sogar die Müllabfuhr gemieden, oder hatte er Angst? Auch anderen gegenüber ist sie nicht besonders feinfühlig. Auch wenn ich sie auf eine Weise verstehe, handelt sie nicht besonders schlau. Abends oder Nachts alleine durch die Gegend laufen und die Wahrheit herausfinden wollen geht selten gut aus. Macht das doch bitte Tagsüber, falls ihr das mal vorhabt. Da ist vielleicht so ein dunkel gekleideter Mensch, der auch herum läuft gar nicht mehr so gruselig. Denkt mal drüber nach.

Ich lese den Autor sehr gerne, denn er hat es wirklich drauf Spannung aufzubauen und diese zu halten. Wenn das Licht gefriert ist zum Beispiel eines, was ich verschlungen habe, da gab es kein durchatmen. In diesem Buch jedoch kommt die wirkliche Spannung erst sehr spät auf. Sie hält sich dann zwar bis zum Ende, aber so wirklich umhauen konnte der Thriller mich nicht.