Rezension

Ein Roman der unter die Haut geht...

Hör mir zu, auch wenn ich schweige - Abbie Greaves

Hör mir zu, auch wenn ich schweige
von Abbie Greaves

Dies ist die Geschichte von Maggie und Frank. Dies ist die Geschichte einer innigen Ehe und ihrer Geheimnisse. Dies ist die Geschichte einer Liebe, die größer ist, als Worte es sagen können. Frank hat seit sechs Monaten nicht mehr mit seiner Frau Maggie gesprochen. Sie haben unter demselben Dach im selben Bett geschlafen und zusammen gegessen- schweigend. Maggie kennt den Grund für sein Verstummen nicht. Erst als sich an einem Abend alles auf Leben und Tod zuspitzt, beginnt Frank, die Geheimnisse zu enthüllen, die ihn zum Schweigen brachten. Ist das der Moment, in dem die Geschichte von Maggie und Frank endet oder in dem er neu anfängt?

Inhaltsangabe:

Mittlerweile sind Maggie und Frank Hobbs seit über 40 Jahren verheiratet. In dieser Zeit hat das ungleiche Ehepaar schon so einige Höhen und Tiefen zusammen durchgestanden. Manche Probleme waren kaum erwähnenswert, dagegen sorgten andere Schicksalsschläge dafür, dass die beiden nur durch ihre bedingungslose Liebe zueinander diese meistern konnten. 
Ihre ungewöhnliche Beziehung begann vor vielen Jahren in einem völlig überfüllten Pub, als der damals 26-jährige Frank zwischen all den Besuchen Maggie zum allerersten Mal sah. Der rothaarige und viel zu groß geratene Doktorand war zu diesem Zeitpunkt nicht nur total unerfahren, sondern zugleich äußerst schüchtern, introvertiert und ruhig, sodass er seinen ganzen Mut zusammennehmen musste, um seine Traumfrau anzusprechen. Und tatsächlich: Maggie- der kleine, quirlige Wirbelwind unterhält sich mit Frank und aus dieser besonderen Begegnung wuchs eine Liebe, die intensiver ist als beide jemals für möglich gehalten hätten. Bereits wenige Monate später heiraten die beiden Mittzwanziger und genießen ihr unbeschreibliches Glück in vollen Zügen. 
Doch dann durchlebt Maggie einen Tiefpunkt, in dem sie von ihren Freunden und besonders von Frank viel Geduld und Zuwendung benötigt- aber auch diese Hürde meistern sie gemeinsam mit einem unerwarteten Happy End. Aber jetzt scheint es so, als würden Maggie und Frank an einem Punkt in ihrem Leben ankommen, an dem ihre Ehe und die Gefühle zueinander vor einem tiefen Abgrund stehen. Seit sechs Monaten spricht Frank kein Wort mehr mit seiner Frau. Er zieht sich immer mehr zurück und verbringt Stunden in seinem Arbeitszimmer vor dem Monitor. Anstatt Maggie zu erklären was ihn belastet, spielt er lieber Computerschach und Sudoku. Egal was seine Frau sagt oder versucht zu tun, Frank schweigt beharrlich weiter und ignoriert jegliches Bitten und Flehen seiner Gattin. Doch dann trifft Maggie eine Entscheidung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. 
Warum spricht Frank nicht mehr mit seiner Ehefrau und was hat Maggie vor?

Eigene Meinung:

"Hör mir zu, auch wenn ich schweige" ist ein Buch von Abbie Greaves. Diese Lektüre fällt durch ihr zartes, unscheinbares Cover kaum auf- doch der Inhalt hat es in sich. Protagonist ist Professor Hobbs, der seit einem halben Jahr kein einziges Wort mehr mit seiner Frau Maggie spricht. Nur er alleine kennt den Grund dafür. Weder Maggie noch irgendeine andere Person aus deren Umfeld kann helfen, diese scheinbar ausweglose Situation zu ändern. Auch der Leser bleibt bis kurz vor Schluss des Romans im Ungewissen, was für mich genug Motivation war, dieses Buch so selten wie möglich aus der Hand zu legen. Doch vorab: Diese Geschichte ist nichts für Zwischendurch und kann auch nicht einfach so weg gelesen werden, denn dies ist eine Story die so viel Gefühl verströmt und von einer unerschütterlichen Liebe erzählt, die noch lange im Gedächtnis des Lesers bleiben wird. Maggie, die mit dem konsequenten Schweigen ihres Mannes nicht mehr umgehen kann, hat einen Entschluss gefasst, von dem sie sich auch nicht mehr abbringen lässt. Ohne große Umschweife wird der Leser ins kalte Wasser geworfen und befindet sich mitten in der Handlung in der Maggies Zeit allmählich abläuft. 
Die Autorin wurde zum Schreiben dieses Romans inspiriert, als sie einen Zeitungsartikel von einem 18-jährigen Jungen gelesen hat, dessen Eltern seit seiner Geburt kein einziges Wort miteinander gesprochen haben. 
Für mich ist dieses Buch eine emotionale, tiefsinnige und ergreifende Erzählung, welche zum Ende hin einige dramatische Wendungen durchläuft. Ein Buch, dass man wie im Rausch liest und in dem man sich tatsächlich verlieren kann wie kaum ein anderes. 
Fazit: Ich empfehle diese Lektüre allen, die gerne gute Unterhaltung mit einem ernsten Thema lesen, aber nicht in Hoffnungslosigkeit versinken möchten. 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen