Rezension

Ein Satz mit x...

Die Sünde der Engel - Charlotte Link

Die Sünde der Engel
von Charlotte Link

... das war wohl kein gutes Buch.

Eigentlich steht Charlotte Link ja als Synonym für packende, fesselnde Bücher, gefüttert mit einem schönen Schreibstil.

 

Ich habe bereits drei oder vier Bücher der Autorin gelesen und fand sie immer gut und geeignet, einem einen schönen Regennachmittag zu bescheren. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Crime, ein bisschen Familiengeschichte – die Bücher haben meistens alles, was man an so einem Nachmittag braucht. Deshalb ist die Wahl meiner Urlaubslektüre auf „Die Sünde der Engel“ gefallen, erschienen 1996 und damit eines der älteren Bücher der Autorin.

 

Leider muss ich sagen, dass mich das Buch gar nicht überzeugt hat. Die Geschichte war so unoriginell, dass ich teilweise 10 – 20 Seiten übersprungen habe, um endlich die logische Konsequenz aus den Ereignissen lesen zu können, die jedem schon viel früher klar sein musste.

Der Schreibstil ist gewohnt gut, aber die Geschichte so gefühlsduselig, dass die eigentliche Story kaum vorankam. Nachdem dann alle Leute im Buch endlich ein „ungutes Gefühl bei der Sache“ hatten und den beiden Hauptpersonen (oder waren es drei?) hinterherreisten, um sich die „Sache“ mal genauer anzusehen, kam es in einer Berghütte zum ersehnten Showdown. Crime war hier vorhanden – definitiv. Allerdings war das Ende so vorhersehbar, dass einem ganz anders werden konnte.

 

Grundsätzlich kann man sagen, dass es in dem Buch um Zwillinge geht und um die Frage, wer von ihnen ein Psychopath ist. Das ist unterfüttert mit einer total naiven Mutter, die ihre „Engel“ beschützen will. Viel mehr darf man kaum erzählen, denn dann würde sofort der Spoiler- Alarm ausgelöst werden und viel mehr gibt die Geschichte auch nicht her.

 

Nun ja. Zwillings- Verwechslungs- Spiele gab’s schon bei Hanni und Nanni. Nur dass Hanni und Nanni keine Psychopathen sind (unbestätigte Information) und damit auch noch irgendwie die sympathischeren Hauptfiguren. Natürlich muss Charlotte Link das Rad nicht neu erfinden, aber diese Auflösung war dann doch sehr plump. Schade!

 

Das Buch ließ sich durch meine zahlreichen Querlese- Attacken, wenn ich die Langatmigkeit nicht mehr ausgehalten habe, schnell lesen, aber ich kann dem einfach nichts abgewinnen.

 

Charlotte Link verschwindet aber trotzdem nicht so schnell aus meinem Bücherregel – Gott sei Dank war es ja nicht das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe und ich weiß, dass sie es besser kann!