Ein schöner Winter-Roman für lange Winterabende
Bewertet mit 4 Sternen
Ich mag den eingängigen und atmosphärischen Erzählstil von Tanja Janz, sie lässt die schöne Natur an der Nordsee und das spezielle Flair Sankt Peter-Ordings und einige weihnachtliche Szenen wunderbar in ihre Geschichte einfließen und hat mich mit dieser Geschichte wieder gut unterhalten. Die Handlung umfasst Finjas Erlebnisse während ihrer Maklertätigkeit und bekommt durch die unterschiedlichen Protagonisten eine unterhaltsame Note.
Finja fühlt sich in Sankt Peter-Ording richtig wohl, sie genießt die Zeit an der Nordsee. Als sie den Zahnarzt Jesper trifft, fliegen schnell die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Doch sie muss Geld verdienen, ihre Naturheilpraxis läuft alles andere als kostendeckend und so sucht sie für ihre alte Chefin eine bestimmte Immobilie. Das ist nicht so leicht, denn wer hier wohnt, möchte in der Regel nicht verkaufen. Als sie das reizvolle, alte reetgedeckte Barnsteenhuus entdeckt, ist sie vom Zauber des Hauses erfüllt und es zieht sie magisch an. Das könnte das passende Objekt für ihren Auftraggeber sein, wenn der unbekannte Eigentümer denn überhaupt verkaufen möchte. Aber zunächst muss sie den Besitzer erst einmal aufindig machen.
Es ist ein wunderbares Vergnügen, gemeinsam mit Finja durch die Ortsteile Sankt Peter-Ordings zu spazieren und wer die Szenerie kennt, fühlt sich gleich heimisch. Man spürt den Wind und die Kälte die einem beim Gang über den langen Steg in Bad um die Nase weht. Schön sind auch die Zeit im Reitstall, die kulinarischen Genüsse und die beschriebenden Wohnobjekte, die mit ihrer Vergangenheit eine interessante Geschichte erzählen.
Nicht ganz überzeugt hat mich Finja als Maklerin, so ganz professionell wirkt sie bei ihrer Immobiliensuche leider nicht und ihr Auftraggeber ist scheinbar einer von den großspurigen Menschen, die glauben, mit Geld alles kaufen zu können. Das gibt der Geschichte einen leicht schalen Beigeschmack. Für gute Unterhaltung sorgen allerdings die weihnachtlichen Vorbereitungen im Reitstall und die Treffen mit Finjas Zahnarzt. Und es gibt einige Hintergründe in der Geschichte, die von Nächstenliebe erzählen und damit genau zum Thema Weihnachtswunder passen.
Für lange Winterabende ist dieser Roman genau die richtige Lektüre. Er lässt vom nächsten Besuch in Sankt Peter-Ording träumen, erzählt von Liebe, Zeit im Pferdestall und von Nächstenliebe und bringt damit reichlich Wohlfühlatmosphäre mit.