Rezension

Ein spannender zum Nachdenken anregender Jugendthriller

Sei lieb und büße - Janet Clark

Sei lieb und büße
von Janet Clark

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ihr Vater hat eine neue Stele bekommen und so zieht die siebzehnjährige Sina Beckhaus mit ihren Eltern und ihren jüngeren Bruder Ben weg von ihrer Freundin Melle in Berlin in die Kleinstadt Kranach. Hier verliebt sie sich bald in ihren Baskettballtrainer Frederik Lofer, den Mädchenschwarm der ganzen Stadt - und er scheint sich auch für sie zu interessieren. Es kommt zu einem ersten Kuss. Doch an dem Tag, an dem sie ihr erstes Date haben sollten, verunglückt Rik schwer und liegt anschließend im Koma. Was Sina nicht wusste: Frederiks letzte Freundin hat sich vor genau einem Jahr das Leben genommen. Plötzlich sind da die drei angesagtesten und verwöhnten Mädchen der Schule, die Sina in ihren Freundeskreis aufnehmen und immer für sie da sind: Tabea, Bessy und Laureen.  Es gibt Ungereimtheiten, denen Sina versucht zusammen mit ihren Freundinnen auf die Spur zu kommen. Doch dann geschehen sehr unangenehme Dinge, Fotos von Sina kommen in Umlauf, die sie zur Verzweiflung und an ihre nervlichen Grenzen bringen...

In 73 Kapiteln, die in ihrer Länge sehr gut zum Lesen ausgerichtet sind, bringt mich Janet Clark in die Welt der sozialen Netzwerke, hier z.B. von Facebook - und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Internetmobbing. Erzählt einerseits aus der Sicht von Sina und andererseits von Tabea bekomme ich einen weitreichenden Eindruck der Gedanken der jungen Mädchen. Liebevoll und detailliert mit ihren vielen kleinen Eigenheiten und Macken gezeichnet, kann ich mir die handelnden Personen sehr gut vorstellen und habe auch bald meine Sympathien vergeben. Die Geschichte insgesamt ist mit so vielen Windungen gestaltet, dass ich anfangs immer wieder mal gedacht habe: Ah, die oder der steckt hinter der ganzen fiesen Sache. Aber es stellte sich jedesmal schnell heraus, dass es ganz anders is Aber auch als ich die Hintergründe erkannt hatte, ließ die Spannung nicht nach. Im Gegenteil - sie steigerte sich bis zum Schluss, so dass ich mit dem Lesen nicht aufhören konnte.

 

Ich habe einen spannenden, zum Nachdenken anregenden Jugendthriller gelesen, den ich aber auch jedem Erwachsenen empfehlen kann.