Rezension

Ein spannendes Debüt

Heilbronn 37° - Henrike Spohr

Heilbronn 37°
von Henrike Spohr

Bewertet mit 4.5 Sternen

Tamara Deile arbeitet mit ihren 29 Jahren in ihrem eigenen Atelier wie besessen an den Bildern für ihre erste eigene Ausstellung. Aber immer wieder fangen sie Flashbacks ein, die sie wie vor 15 Jahren in einen Keller ziehen. Neuerdings fühlt sie sich auch noch verfolgt. Ihr Mann Paul versucht verzweifelt, um sie aus ihrer Depression bzw. ihren Ängsten zu befreien. Und immer wieder die Ahnung von einer Katze..

Andreas Ackermann und seine Frau Anna leben in sehr guten Verhältnissen. Anna klammert sehr an Andreas und fühlt sich trotzdem allein. Auch hier spielt eine Katze immer wieder eine Rolle...

Ein Privatdetektiv wird angeheuert um alles über Tamara herauszufinden. Wer ist hier der ominöse Auftraggeber?...

Soweit die drei Handlungsstränge, die sich ganz allmählich und langsam immer weiter annähern und schließlich mit einem Knall ein großes Ganzes ergeben.

Tamara, die mir von Anfang an ans Herz gewachsen ist, zeigt aber auch ganz andere Seiten. Tat sie mir anfangs mit ihrem Schicksal, dass scheibchenweise in die Geschichte einfließt, noch leid, gibt es auch einen Zeitpunkt, an dem ich sie wachrütteln möchte. Eine insgesamt sehr zerrissene, aber auch mutige junge Frau, die sich ihren Ängsten stellt.

Anders Andreas, der mir von Anfang an unsympathisch war, der aber auch eine ganz andere Seite zeigt.

Diese Beiden sind für mich besonders gut und ausführlich gezeichnet. Aber auch die anderen Handelnden stellen ihre guten und schlechten Seiten sehr ausführlich dar. Meine Gefühlswelt und meine Sympathiewerte waren in einem Stegen und Fallen begriffen, was die Personen für mich sehr authentisch macht.

Immer wieder erscheint auch eine Katze auf der Bildfläche, womit ich anfangs nicht soviel anfangen konnte. Ich habe sie einfach als gegeben hingenommen. Wenige kleine Szenen, die ich nicht so gut nachvollziehen konnte, haben aber dem Lesevergnügen absolut nicht geschadet.

Aber lest doch einfach selbst...

Ein Debütroman einer deutschen Autorin, den ich wärmstens empfehlen kann und deren Namen auch auf meinen Merkzettel kommt.