Rezension

Ein Wolf im Schafspelz?

Der Tod der dreckigen Anna -

Der Tod der dreckigen Anna
von Tina Seel

Bewertet mit 4 Sternen

„Der Tod der dreckigen Anna“ basiert auf Tatsachen. Das Geschehen ereignete sich im Jahr 1974 und zwar in der Nacht zum Heiligen Abend. Eine 72jährige Frau wurde brutal ermordet und die Einwohner des kleines Ortes in der Pfalz sind fassungslos. Wie konnte das nur passieren? Wer mag so schlecht sein, diese harmlose Frau so bestialisch zu töten? Es gibt Mutmaßungen und Gerüchte verbreiteten sich schneller als der Schall.

 

Obwohl der Leser bald weiß, wer die Tat beging, bleibt das Buch spannen. Die Frage ist nämlich, wie es zum Mord kam, was die Beweggründe waren und auf welche Weise die Ermittler ihn aufklären können. Wie immer haben auch hier Journalisten viel mit der Gerüchteküche zu tun. Sie zündeln und der angebliche Täter ist rasch gefunden. Und das nur, weil es immer wieder vorbestrafte Jugendliche gibt. Aber ob die zu einem Mord fähig sind, das interessiert Journalisten nur selten.

 

Der Humor gefiel mir gut und auch die Beschreibung der Lebensumstände damals ist stimmig. So war das Leben auch in der Eifel und die Eigenarten der Menschen gibt es zum Teil heute noch. Die Ausführungen der Autorin am Ende des Buches runden die Story vollkommen ab. Das Cover ist außerordentlich gelungen. Zeigt es doch ein Motiv, welches mit der Zeit des Romans harmoniert.