Rezension

Ein wunderbarer Auftakt zu einer neuen Familiensaga am Bodensee, der Leser*innen zum Mitträumen anregt

Töchter der Hoffnung -

Töchter der Hoffnung
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

Die wunderschöne Bodenseeregion und Meersburg kenne ich schon von früheren Reisen. Leider ist es im Moment schwierig, alte und neue Orte zu entdecken - nur nicht in Büchern. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, mit diesem Buch in die Vergangenheit von Meersburg eintauchen zu können. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Töchter der Hoffnung«:

»Meersburg, 1917: Ein romantisches altes Gasthaus am Ufer des Bodensees, umgeben von einem blühenden Garten - für Helena und ihre Schwestern ist der Lindenhof ein Ort voller idyllischer Kindheitserinnerungen. Doch drei Jahre Krieg haben ihre Spuren hinterlassen. Die Gästezimmer stehen leer, Vater Gustav ist an der Front, und Mutter Elisabeth regiert mit eiserner Hand. Trotz der schweren Zeit lässt Helena der Traum nicht los, den Ort ihrer Kindheit zu neuem Leben zu erwecken und zu einem Grandhotel auszubauen. Als ein junger Adliger sich im Lindenhof einmietet, erwacht in ihr neuer Mut. Den schönen Fremden umgibt eine faszinierende Aura, aber sein Gesicht trägt tiefe Narben. Während sich die beiden näherkommen, entdecken sie Gemeinsamkeiten, die tief in Helenas Vergangenheit führen...«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch ist mir leicht gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar locker und lebt von bildlichen Beschreibungen genauso wie von interessanten Dialogen. So konnte ich mir den Lindenhof und die Region schon nach wenigen Seiten genau vorstellen. Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefallen hat, da wir so unterschiedliche Charaktere und ihre Gedanken und Gefühle genauer kennenlernen können.

Im Mittelpunkt dieser Saga stehen die drei Schwestern Helena, Katharina und Lilly. In diesem Buch geht es um Helena, die ich mit ihrer freundlichen Art, ihrem tatkräftigen Anpacken und ihrem Vorhaben, an ihren Träumen festzuhalten, als sympathische Protagonistin wahrgenommen habe. Aber auch Katharina und Lilly, die in den Folgebänden eine tragende Rolle einnehmen werden, sind mir schon jetzt ans Herz gewachsen.

Auch die Nebencharaktere werden mit Ecken und Kanten beschrieben, darunter mochte ich zum Beispiel Maxim, Pater Fidelis und Gustav besonders. Natürlich braucht ein gutes Buch auch Gegenspieler, die von der Autorin ebenfalls gut dargestellt werden - diese waren mir natürlich nicht so sympathisch, aber das ist vermutlich gewollt, ;)

Die Geschichte selbst beinhaltet alles, was man sich von einem historischen Roman wünscht: eine tolle Familie, die über mehrere Jahre begleitet wird, spannende und unvorhergesehene Ereignisse, eine zarte Lovestory und das Entdecken der eigenen Vergangenheit. Durch die unterschiedlichen Erzählstränge werden die Geschichten der Charaktere miteinander verknüpft, sodass sich am Schluss ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Auch den gewählten historischen Kontext fand ich spannend. So spielt natürlich der Erste Weltkrieg eine grosse Rolle in diesem Roman, aber auch die Spanische Grippe oder gesellschaftliche Rollenbilder.

 

Fazit:

»Töchter der Hoffnung« ist der erste Band einer lesenswerten neuen Familiensaga, der mich mit dem tollen Setting am Bodensee, liebenswerten Charakteren und einer überzeugenden Geschichte fesseln konnte - ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Deshalb gibt es verdiente fünf von fünf Sternen!