Rezension

Tolles Setting

Töchter der Hoffnung -

Töchter der Hoffnung
von Maria Nikolai

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

1917, Familie Lindner durchlebt schwierige Zeiten - es herrscht Krieg, der Vater kommt verwundet von der Front zurück, das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, der Gasthof ist in schlechtem Zustand und das Geld ist knapp. Doch Helena, die Älteste von drei Schwestern, tut alles um den Lindenhof zu erhalten und gibt die Hoffnung nicht auf ihn eines Tages zu einem Grandhotel umzugestalten.

 

Gestaltung

Hier ist außer dem wirklich hübschen Cover, in meinen Augen auf jeden Fall der Anhang des Buches zu erwähnen. Man findet dort ein Personenverzeichnis, Informationen zu realen Personen, die im Buch vorkommen und zum historischen Hintergrund, außerdem ein Glossar und ein Rezept für die „Meersburger Schlosstorte“. Darin kann man einige interessante Dinge erfahren und die Geschichte besser in den realen Kontext einordnen.

 

Sprache

Maria Nikolai schafft es trotz der bedrückenden Umstände, in denen die Geschichte spielt, eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln. Man spürt die Ängste und Sorgen der Charaktere, erfährt etwas von der Not der Menschen und den Gräueltaten zur damaligen Zeit, aber man verspürt auch die unglaubliche Willenskraft und die Hoffnung auf eine bessere Zeit.

 

Bei dieser Geschichte hat mich ja das Setting ganz besonders gereizt. Da ich die Gegend rund um den Bodensee kenne, fand ich es sehr spannend in die Vergangenheit zu reisen und zu schauen, was man Bekanntes entdecken kann. Der zweite Handlungsstrang, der in Russland beginnt, hat mich hingegen überrascht und konnte mich auch erst nicht so richtig fesseln. Deshalb war ich ganz froh, als die Person später ebenfalls nach Meersburg kam. Doch der Handlungsstrang hat später noch für wirklich spannende Verwicklungen gesorgt.

 

Charaktere

Es gab hier wirklich einige Charaktere zu entdecken - die ganze Familie Lindner, Angestellte, Gäste und Freunde, einige Meersburger und dann auch noch einige Personen aus dem Handlungsstrang, der in Russland startet, die für mich am Anfang sehr undurchsichtig und geheimnisvoll waren. Durch die Vielzahl an Personen erhält man ein belebtes Setting, aber ohne überfordert zu werden, denn die Personen haben alle einen ganz eigenen Charakter und sind so schnell kennenzulernen und leicht zu unterscheiden.

 

Mein liebster Charakter ist aber auf jeden Fall Helena. Sie ist eine starke Frau, die viel für andere tut, aber auch Hilfe annimmt und ihre eigenen Träume nicht vergisst.

Außerdem finde ich den Titel „Töchter der Hoffnung“ wirklich sehr passend, weil Helena für mich genau das vermittelt - Hoffnung. Hoffnung, dass der Krieg endet, dass der Lindenhof wieder blühen wird, dass sie ihr Glück findet und alles gut wird.

 

Fazit

Ein toller Auftakt der Bodensee-Saga! Ich freue mich auf die weiteren Bände!