Rezension

Gelungener historischer Trilogieauftakt

Töchter der Hoffnung -

Töchter der Hoffnung
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

„Töchter der Hoffnung“ ist der erste Band der dreiteiligen Bodensee-Saga von der Autorin Maria Nikolai. In jedem Teil steht eine der Lindner-Schwestern im Vordergrund, hier ist es Helena.
Die Handlung beginnt 1917 in Meersburg am Bodensee. Durch den Krieg bleiben die Zimmer im Gasthaus Lindenhof leer. Gustav der Vater von Helena, Katharina und Lilly ist an der Front und die Mutter Elisabeth hat nun im Haus das Sagen. Für die Schwestern steckt der Hof voller Erinnerungen und Helenas Traum war es schon immer den Lindenhof groß auszubauen. Während sich die Schwestern über die Rückkehr ihres kriegsverletzten Vaters freuen, scheint dies bei Elisabeth so gar nicht der Fall zu sein. Wirtschaftlich sieht es nicht gut für den Lindenhof aus, deswegen wird dieser zu einem Lazarett umfunktioniert.
Der junge Baron Maxim Baranow ist mit seinem Diener Boris aus Russland geflohen und bietet seine Hilfe im Lindenhof an. Seine vielen Narben sprechen für eine ereignisreiche Vergangenheit. Er und Helena nähern sich langsam an und es deuten sich Geheimnisse in ihrer Vergangenheit an….
Schon nach den ersten Seiten bin ich direkt am Bodensee angekommen. Die Beschreibungen der Landschaft sind einfach schön und ich hatte alles direkt bildhaft vor Augen.
Die drei Schwestern sind sehr unterschiedlich, waren mir aber jede für sich sehr sympathisch. Während Helenas Herz an dem Hof hängt, interessiert sich Katharina für Medizin, hat sich bereits an ihrem sechzehnten Geburtstag als Hilfsschwester im Spital gemeldet und Lilly begeistert sich für alles was schön ist wie Tanz und Bücher. Elisabeth, die zweite Frau von Gustav und für Helena Stiefmutter, konnte bei mir nur wenige Sympathiepunkte sammeln, da sie kalt und berechnend wirkt.
Maria Nikolais Schreibstil liest sich angenehm leicht und sie hat die historischen Hintergründe – ebenso wie interessante Rezepte aus der Naturmedizin und leckere aus der Schlossküche - gut in eine spannende Geschichte eingebunden. Ihre Charaktere beschreibt sie detailliert und facettenreich.
Im Anhang findet man ein Personenverzeichnis mit den fiktiven und realen Personen, Informationen zu den historischen Hintergründen, ein Glossar und sogar ein Rezept für die „Meersburger Schlosstorte“. Das alles rundet den Roman gelungen ab und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, in dem Lilly im Vordergrund stehen wird.