Rezension

Einblick in das Leben der Agatha Christie

Agatha Christie -

Agatha Christie
von Susanne Lieder

Bewertet mit 4 Sternen

Nach zahlreichen Veröffentlichungen wie z.B. „Frühstück in den Dünen“ oder „Astrid Lindgren“ hat Susanne Lieder nun ihr neustes Werk „Agatha Christie“, dass im Juni 2024 im Aufbau Verlag erschienen ist, veröffentlicht. Ich muss gestehen, dass ich weder die Autorin noch ihre Bücher kenne, aber die Romanbiografie der englischen und zudem erfolgreichsten Krimiautorin hat meine Neugierde mehr als nur geweckt. Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich wollte mehr über Agatha Christie erfahren.

Der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin konnte mich ab der ersten Seite in seinen Bann ziehen. Kaum, dass ich diesen Roman begonnen hatte, wollte ich es auch nicht mehr aus den Händen legen. Seite um Seite war ich fasziniert von Agatha Christie Leben, das mich mehr und mehr begeistert konnte.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Romanbiografie und besteht sowohl aus autobiografischen als auch fiktiven Teilen. Susanne Lieder hat sich die künstlerische Freiheit genommen, einige Fragmente ihrer Handlung anzupassen, was aber nicht störend ist, denn man könnte meinen, dass sie sich auch so abgespielt haben. Die Autorin entführt ihre Leserschaft in das Leben der erfolgreichsten Autorin aller Zeiten: Agatha Christie! Mit ihren Krimifiguren Hercule Piorot und Miss Marpel hat sie sich ihr persönliches Denkmal gesetzt. Der Weg dorthin war nicht gerade leicht. Ursprünglich wollte Agatha Christie Pianistin werden, aber ihr Talent ließ dies nicht zu und so arbeitete sie im Krankhaus und in einer Apotheke. Ihre zweite Leidenschaft neben der Musik war das Schreiben und das behielt sie auch bei. Ihre Kurzgeschichten und Gedichte fanden aber wenig Anklang bei den Verlagen und wurden abgelehnt. Als sie eines Tages in der Apotheke mit Gift zu tun hatte, wuchs eine Idee in ihr: sie wollte einen Kriminalroman schreiben! So entstand Hercule Piorot und der Erfolg machte sich bemerkbar. Was man über ihr Privatleben nicht sagen kann, denn ihre Ehe mit Archie Christie war ein ständiges Auf und Ab. Ihre gemeinsame Tochter konnte die Scheidung nicht verhindern. Was ich sehr bewundert fand, dass sich Agatha Christie nie entmutigen lassen hat. Sie hat immer einen Weg gefunden, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollte. Das sollte ihr Recht geben, denn auf einer Fahrt im Orientexpress erfand sie Miss Marpel, die sie weltberühmt machte.

Was mir persönlich sehr gut gefiel, war, dass Susanne Lieder alle Emotionen, die Agatha Christie durchlebt hat, so wunderbar authentisch eingefangen und wieder gespiegelt hat. Obwohl ich nur Leserin war, so entstand das Gefühl, als ob ich all diese Gefühle selbst erlebe.

Diese Romanbiografie ist ein schöner und interessanter Einblick in Agatha Christies Leben, nur schade, dass das Buch mit dem Jahr 1928 endet (obwohl sie 1976 erst starb).

4 von 5 Sternen! Wer ins Leben der Agatha Christie eintauchen will, der ist bestens hier aufgehoben!